Werkzeug- und Formenbau

Annina Schopen,

Zweites VDWF-Praxisforum „Additive Fertigung“ in Berlin

3D-Druck ist zwar in den Werkzeug- und Formenbau-Betrieben angekommen – aber immer noch ein hochdynamisches Feld. Das belegt das zweite vom Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer initiierte Praxisforum „Additive Fertigung Ende Juni in Berlin. Neben neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen lag der Fokus auf detaillierten Praxiserfahrungen.

VDWF-Praxisforum „Additive Fertigung“ © VDWF

Der VDWF-Arbeitskreis „Additive Fertigung“ trifft sich inzwischen seit drei Jahren monatlich unter der Leitung von Prof. Stefan Roth von der Hochschule Schmalkalden, Angewandte Kunststofftechnik. Die Mitgliederzahl wächst stetig. Entsprechend war die Initiierung eines neuen VDWF-Praxisforums – neben den Schwerpunkten „Werkzeugbau“ und „Kunststofftechnik“ für „Additive Fertigung“ – nur folgerichtig. Nach seinem erfolgreichen Auftakt im Oktober vergangenen Jahres fand das Forum Ende Juni nun zum zweiten Mal statt: Am 29. und 30. Juni trafen sich rund 40 Teilnehmer in Berlin, um sich über die aktuellen Entwicklungen im Bereich „3D-Druck“ auszutauschen. Gastgeber war Prof. Julian Polte vom Fachgebiet Maschinen und Technologien für die additive Präzisionsfertigung metallischer Bauteile des Instituts für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb der TU Berlin.

Zwölf Fachvorträge ergänzten die Keynote des Zukunftsforschers Upen Barve und zeigten auf, wie additive Technologien bereits heute im Werkzeug- und Formenbau genutzt werden. Reges Interesse und vielfältige Fragestellungen seitens des Publikums bewiesen, dass nicht nur am Rednerpult umfassende Expertise vorhanden war. „Die Themen aus den Diskussionen wären bereits Stoff genug für eine separate Tagung gewesen“, erklärt Prof. Roth und fasst die Veranstaltung folgendermaßen zusammen: „Unser Ziel war es, Interessierten einen Einblick zu geben, wo Wissenschaft und Technik aktuell stehen und wie weit die Anwendung ist. Darüber hinaus ging es auch darum, festzustellen, wohin ‚die Reise‘ hingehen könnte … es waren definitiv spannende Tage!“

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In seiner Keynote „Leading from the Future / Arts and Crafts of Future Making“ sprach Upen Barve, Chief Fusionist und Leiter des SAP-Future-Hubs, über gesellschaftliche Veränderungen, die innerhalb der nächsten zehn Jahre auf Unternehmen zukommen. „Wir werden gezwungen sein, unser Geschäft neu zu definieren“, erklärte er dabei und stellte Ansätze vor, wie Firmen mit diesen Herausforderungen umgehen können.

Digitalisierung und Simulationen

Das Themenspektrum der Fachvorträge war ebenfalls breit: Referiert wurde über den Einfluss von Digitalisierung und Simulationen im Bereich 3D-Druck. Die Vortragenden zeigten außerdem, wie Additive Fertigung bereits erfolgreich beim Betriebsmittelbau, in Heißkanaldüsen und bei hoch beanspruchten Druckgusswerkzeugen eingesetzt wird. Auch Reparaturanwendungen spielen eine immer größere Rolle. Im Bereich Werkstoffe wurden Multimaterial sowie 3D-druckbare Werkzeugstähle vorgestellt. Hinzu kamen Praxisbeispiele und Erfahrungsberichte aus verschiedenen Unternehmen. Die Anwender berichteten dabei durchweg mit offenem Visier: Wie der notwendige Maschinenpark finanziell zu stemmen ist und gegenüber Kunden abgerechnet werden kann, wie es um die Wirtschaftlichkeit bestellt ist und wie additive Verfahren in bestehende Prozesse integriert werden können, wurde transparent vermittelt.

Werkstattbesuch bei Gefertec © VDWF

Bei der Abendveranstaltung bei Gefertec – neben Formnext einer der beiden Sponsoren des Praxisforums – erhielten die Teilnehmer einen Blick hinter die Kulissen des Maschinenherstellers, der zeigte, wie auch großformatige Formeinsätze im Lichtbogenschweißverfahren additiv aufgebaut werden können. Damit auch der gesellige Austausch nicht zu kurz kam, versorgte ein Foodtruck die Anwesenden mit Streetfood. „Und ohne in ein Hundehäufchen getreten zu sein und ohne Currywurst darf man Berlin nicht verlassen“, sagte VDWF-Geschäftsführer Ralf Dürrwächter zum Abschluss der Veranstaltung am Freitag. Zumindest die Currywurst – auch in vegan – wurde allen Teilnehmern beim Abschluss-Catering angeboten. Die Fortführung des Praxisforums im nächsten Jahr ist bereits geplant.

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