Leichteres Recycling und Flammschutz

Annina Schopen,

Farbe für die Kreislaufwirtschaft

Für die Mehrzahl seiner synthetischen Eisenoxidpigmente bietet Lanxess verifizierte Umweltproduktdeklarationen (EPDs) an. Damit wird für Verarbeiter die Umweltleistung der Bayferrox-Pigmente transparent. © Lanxess

Die Additivierung und Einfärbung von Kunststoffen trägt wesentlich zur Materialveredelung bei. Anorganische und organische Pigmente, Farbstoffe sowie Polymeradditive, die einen hochwirksamen Flammschutz aufweisen, helfen Kunststoffverarbeitern, aktuelle Trends wie Elektromobilität oder Nachhaltigkeit zu bedienen.

Das Kerngeschäft des Spezialchemie-Konzerns Lanxess bilden Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von chemischen Zwischenprodukten, Additiven und verbrauchernahen Schutzprodukten. Die Farbstoffe der Reihe Macrolex eignen sich beispielsweise für ein breites Anwendungsspektrum und sind kompatibel mit zahlreichen Polymertypen und Herstellverfahren. Sie lassen sich unter anderem für hochwertige farbige Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Waschmaschinen, Trockner, Klimaanlagen und Smartphones verwenden, die eine bewährt gute Farbqualität erfordern. Viele Elektrogerätehersteller nutzen Macrolex wegen seiner hohen Reinheit, seiner gleichmäßigen, jahrelang beständigen Farbe und seiner Sicherheit im täglichen Gebrauch, die durch Zulassungen wie zum Beispiel REACH weltweit bestätigt wird. Ferner werden die 23 unterschiedlichen Macrolex-Farbstoffe für eine Vielzahl maßgeschneiderter Farben bei Kinderspielzeug, Plastikgetränkeflaschen und Kosmetikbehältern eingesetzt.

Flammschutz für technische Kunststoffe

Unter der Bezeichnung Emerald Innovation NH 500 hat Lanxess ein nicht halogenhaltiges Flammschutzmittel entwickelt. Das phosphorbasierte Additiv ist vornehmlich für den Einsatz in glasfaserverstärkten Kunststoffen konzipiert, aus denen Artikel für die Elektro- und Elektronikindustrie (E&E) hergestellt werden. Das Produkt weist in Kombination mit weiteren Additiven sehr gute flammhemmende Eigenschaften auf und erfüllt die einschlägigen Brandschutztests. Vielseitige Formulierungen sorgen dafür, dass die mechanischen Eigenschaften und weitere funktionale Merkmale der Endprodukte erhalten bleiben. Die Kombination aus Flammschutz und hoher Dimensionsstabilität in technischen Thermoplasten wie Polyamid 6 und 66 (PA6, PA66) bietet Compoundeuren und Verarbeitern vielversprechende Anwendungsmöglichkeiten.

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Transparente Ökobilanz

Als erster Hersteller von synthetischen Eisenoxidpigmenten bietet Lanxess seit Kurzem verifizierte Umweltproduktdeklarationen (EPDs, Environmental Product Declarations) für die meisten seiner Produkte dieser Klasse an. Sie geben nach dem Cradle-to-Gate-Ansatz Auskunft über die Umweltleistung der Bayferrox-Pigmente.

"Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach detaillierten Ökobilanzdaten über die gesamte Lieferkette immer größer werden wird. Von Masterbatch-Herstellern wissen wir, dass sie bereits an konkreten Strategien arbeiten, um Emissionen entlang der gesamten Lieferkette zu reduzieren", sagt Stefano Bartolucci, Marktsegmentleiter Kunststoffe beim Lanxess-Geschäftsbereich Inorganic Pigments.

Die eingesetzten Rohstoffe der Zulieferer rücken deshalb immer stärker in den Fokus. EPDs bieten für den Einkäufer eine verlässliche Grundlage, um die Produkte verschiedener Rohstofflieferanten zu vergleichen. Dazu ein Beispiel: Grundsätzlich werden Produkte anhand einer EPD ganzheitlich hinsichtlich aller Umweltauswirkungen bilanziert. Insbesondere bei den eingesetzten Rohstoffen liegt der Fokus zurzeit stark auf dem dort ausgewiesenen Product Carbon Footprint (PCF). Bayferrox-Pigmente, für die eine EPD vorliegt, haben einen durch unabhängige Prüfer bestätigten PCF von ca. 1,5–2,5 kg CO2-Äquivalent/kg Produkt. Dieser Wert kann nun mit dem anderer Produkte verglichen werden, um eine passende Auswahl in Bezug auf die Nachhaltigkeit zu treffen.

Schwermetallgrenzwerte einhalten

Das nicht halogenhaltige Flammschutzmittel Emerald Innovation NH 500 ist ein phosphorbasiertes Additiv, das vornehmlich für den Einsatz in glasfaserverstärkten Kunststoffen konzipiert ist, aus denen Produkte für die Elektro- und Elektronikindustrie hergestellt werden. © Lanxess

Aufgrund von reglementierten Schwermetallgehalten können bestimmte Pigmentklassen nicht für die Einfärbung von biologisch abbaubaren Kunststoffen verwendet werden. Das betrifft beispielsweise nickel-, chrom- oder kupferbasierte Pigmente. So umfassen etwa die europäische Norm EN 13432:2000 und die US-amerikanische Spezifikation ASTM D 6400 Kunststoffe und daraus hergestellte Produkte, die für die Kompostierung in kommunalen und industriellen aeroben Kompostieranlagen vorgesehen sind.

Hier bietet Lanxess zwei Produktlinien an: Mit den löslichen Farbstoffen der Macrolex-Serie und mit Eisenoxidpigmenten der Marke Colortherm lassen sich beide Normen problemlos einhalten. Der Konzern unterstützt damit Masterbatcher bei der Formulierung von farbigen, biologisch abbaubaren Kunststoffen. Darüber hinaus bietet der Geschäftsbereich Inorganic Pigments mit Pigmentanalysen einen besonderen Service: Kunden erhalten eine Empfehlung, wie hoch die maximale Pigmentkonzentration von Eisenoxidpigmenten in schwermetallarmen Rezepturen von so genannten Biokunststoffen sein darf.

Kunststoffrecycling erleichtern

Mit Ruß eingefärbte Kunststoffverpackungen, wie sie heute überwiegend verwendet werden, reflektieren keine Strahlung und können daher in Abfallsortieranlagen nicht erkannt werden. Zwei Entwicklungen von Lanxess bieten hier Lösungen an: Zum einen wurde die Macrolex-Serie um speziell abgestimmte, lösliche schwarze Farbstoffe erweitert, die Strahlung im nahen Infrarotbereich (NIR, near infrared) passieren lassen. Schwarz eingefärbter Kunststoff wird somit in Sortieranlagen erkannt.

Zum anderen trägt eine Materialentwicklung aus dem Produktbereich der anorganischen Eisenoxidpigmente dazu bei, die weltweit noch viel zu niedrige Recyclingquote von Kunststoffverpackungen zu erhöhen. Die Pigmente der Reihe Bayferrox 303 T von Lanxess dienen zur Einfärbung von schwarzem Kunststoff, was zu einem Reflexionsgrad im NIR-Bereich von 20 Prozent führt. Beide Lösungen ermöglichen eine effiziente und kostengünstige Identifizierung von Kunststoffen mit NIR-Detektoren bei der Mülltrennung.

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