Mobile Roboter

Annina Schopen,

Vierbeiner inspiziert Evonik-Versuchsanlage

Evonik testet seit Januar einen autonomen mobilen Roboter zur Inspektion einer Versuchsanlage. Zum Einsatz kommt der vierbeinige mobile Roboter Spot von Boston Dynamics. Er liest Messwerte aus und sammelt Daten – auch von Messstellen, die für den Menschen schwierig zu erreichen sind.

Evonik testet seit Januar den autonomen mobilen Roboter Spot von Boston Dynamics zurInspektion einer Versuchsanlage. © Evonik

Spot kann aus der Ferne gesteuert und trainiert werden sowie autonom einer vorherbestimmten Inspektionsroute folgen. Möglich macht das die Kombination aus intuitiver Steuerung, der Intelligenz des Roboters und der offenen Schnittstelle von Boston Dynamics mit der Steuerungs- und Autonomiesoftware, der Benutzeroberfläche und der verschlüsselten Cloud-Anbindung des Start-ups Energy Robotics.

Mithilfe der angebrachten Sensoren, einer Infrarot- sowie einer optischen Kamera, kann sich Spot in der Versuchsanlage von Evonik zurechtfinden. Dabei manövriert er zielsicher beispielsweise durch enge Gänge, während er Informationen über den Betrieb vor Ort aufzeichnet und überträgt. So liest Spot Anzeigen von Messgeräten ab und erfasst anhand von Wärmebildern Defekte an Leitungen oder Temperaturstände – auch von lokalen Sensoren und Orten, die für Menschen schwer zugänglich sind. Mit den gesammelten Daten können frühzeitig Anomalien wie zu hohe Temperatur, Leckagen oder Verschmutzungen erkannt, aber auch Durchflussmengen und Druckwerte ausgelesen werden.

„Die autonome Inspektionslösung von Energy Robotics hat uns davon überzeugt, dass mobile Roboter in der Lage sind, Inspektionsaufgaben konsistent durchzuführen und sicher genaue Informationen zu liefern. Diese Technik testen wir jetzt“, erläutert Dr. Uwe Piechottka, Process Technology & Engineering/ Digital Process Technologies bei Evonik. Mit dem Start-up aus Darmstadt hat Evonik einen Partner mit umfassendem Know-how im Bereich der Entwicklung und Bereitstellung von speziellen Betriebssystemen für Messroboter an seiner Seite. Das Unternehmen bietet die erste kommerziell verfügbare Softwareplattform, die ein hardwareunabhängiges Roboterbetriebssystem, cloudbasiertes Flottenmanagement und KI-getriebene Datenanalyse für industrielle Anwendungen zusammenführt.

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Spot kann aus der Ferne gesteuert und trainiert werden sowie autonom einer vorherbestimmten Inspektionsroute folgen. © Evonik

Energy Robotics gehört zu den führenden Entwicklern von Softwarelösungen für mobile Inspektionsroboter in industriellen Anwendungen. Eingesetzt werden diese neben der Öl- und Gasindustrie auch in der Chemie- und Energiewirtschaft. Ziel ist es, Menschen mit autonomen Robotern aus gefährlichen oder gesundheitsgefährdenden Arbeitsumfeldern fernzuhalten und dabei die Qualität und die Häufigkeit der Inspektion zu steigern.

„Inspektionsroboter können den Menschen von repetitiven Arbeiten in gesundheitsgefährdenden Umgebungen entlasten. Unser Anliegen ist es, die notwendige Arbeit in solchen Berufen einfacher und sicherer zu machen“, erklärt Marc Dassler, CEO von Energy Robotics. „Wir freuen uns, mit Evonik ein weiteres Unternehmen aus der Chemiebranche für uns gewonnen zu haben. Das Vertrauen in unsere Lösung ist für uns der beste Beweis, dass unsere Inspektionsroboter in vielen unterschiedlichen Industrien einsatzfähig sind.“

Evonik denkt zudem bereits an die Zukunft. „Wir freuen uns darauf, den Roboter mit zusätzlichen Fähigkeiten auszustatten und seine Möglichkeiten zur Inspektion unserer Chemieanlagen zu erweitern“, sagt Piechottka. Bei erfolgreichem Test soll die Automatisierung mittels autonomer, mobiler Inspektionsroboter weiter ausgebaut und diese auch in den echten Produktionsstätten des Essener Chemiekonzerns eingesetzt werden.

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