Greifer für CFK-Gewebe
Kohlenstoff-Gewebe im Griff
Ein automatisiertes formflexibles elektrostatisches Greifersystem, mit dem sich textile Halbzeuge aus Kohlenstofffasern und anderen Materialien aufheben und punktgenau wieder ablegen lassen, ohne sie zu beschädigen, könnte die industrielle Produktion vereinfachen.
Ein textiles Halbzeug aufnehmen und gezielt wieder ablegen, das kann die Hand eines Menschen immer noch besser als jede Maschine. Produkte aus textilen Halbzeugen herzustellen, ist deshalb bisher mit hohem Personalaufwand und damit auch hohen Kosten verbunden. Das Fraunhofer IPT entwickelte deshalb ein Greifersystem, das textile Halbzeuge automatisiert aufnehmen und auf einer beliebigen Form wieder ablegen kann - zuverlässig reproduzierbar, genauer, als ein Mensch dies könnte und ohne die empfindlichen Textilien zu beschädigen. Möglich machen soll das der Einsatz der Elektrostatik. Das Gewebe wird elektrisch geladen, dadurch wirken Anziehungskräfte zwischen dem Gewebe und Greifer, die ausreichen, das Halbzeug anzuheben. Erstmals werde mit dem Elektrostatikgreifer auch ein gezieltes Ablegen realisiert.
Der Greifer könne zudem modular aufgebaut und an nahezu beliebige Fertigungsprozesse angepasst werden. In Verbindung mit einem adaptiven Greifarm und einer individuellen Ansteuerung einzelner Greifelemente lassen sich dann beispielsweise gezielt Zuschnitte von einem Schnitttisch aufnehmen und auf einer gekrümmten Werkzeugform ablegen. Das gelte auch für Folien und andere flächige Halbzeuge. Während der Composites Europe zeigte das Fraunhofer IPT einen Prototypen des Greifers, der die Fähigkeiten des Systems veranschaulicht.