Medizintechnik in Deutschland
Hochgeschwindigkeitshandling und Prüfung
Ausgerichtet auf die Herstellung von Pipettenspitzen, aber übertragbar auf andere medizinische Einwegprodukte, ist ein Konzept zur Entnahme und Zwischenspeicherung, das deutliche Produktivitäts- und Raumvorteile verschaffen soll.
Realisiert wurden nach Unternehmensangaben zwei Automationsanlagen, die die Teileentnahme aus 64-fach Spritzgießwerkzeugen mit einer anschließenden Fertigteilablage in kavitätenreine Untergruppen in Werkstückträgern kombinieren. Von der Entnahme über die Hundertprozent-Inline-Kameraprüfungen, den Tausch von Schlechtteilen gegen Gutteile, bis zur Abführung in verpackte Kombiracks seien hohe Verfügbarkeit und Produktivität der Anlage durch kurze Zykluszeiten besonders hoch.
In der zweiten Anlagengeneration ist, so erklärt Hekuma, das Entnahme- und Ablagekonzept weiterentwickelt worden, um das Handling zu vereinfachen und Kameraprüfprozesse effizienter zu gestalten. Statt die Teile in kavitätenreinen Untergruppen zwischenzuspeichern, liegt das neu entwickelte Prinzip in einer komprimierten, blockweise vorgenommenen Zwischenspeicherung der entnommenen Schüsse. Ein weiterer Vorteil liege darin, dass statt sechs nun zwölf Schüsse auf einen Werkstückträger abgelegt werden können und der Zwischenpuffer damit auf gleicher Fläche verdoppelt wurde. Die gesamte benötigte Anlagenaufstellfläche sank von bisher rund 106 auf 85 Quadratmeter.
Der Entnahmegreifer des Linearroboters entnimmt die in 8er-Kreisen angeordneten Pipettenspitzen innerhalb von 0,4 Sekunden aus einem 64-fach Spritzgießwerkzeug. Anschließend übergibt er die Spitzen in zwei Schritten an eine Transferstation. Während des Abschwenkens der Transferstation nach unten werden die 64 Spitzen verdichtet und als kompletter Block in den Werkstückträger abgelegt.
Die Effizienz und Kostenvorteile des Gesamtsystems seien durch die Integration des neuen Ablagekonzepts mit einer Reihe von weiteren Vorteilen kombiniert worden. Dank insgesamt kompakterer Konfiguration der Anlagenkomponenten war es beispielsweise möglich, die Qualitätsprüfungsprozesse zu vereinfachen, da in der Summe weniger Kamerasysteme die gleiche, hundertprozentige Kontrolle leisten können.