Iglidur-Gleitlager auf Weltreise

Es ist ein transkontinentaler Härtetest für Kunststoffgleitlager, den Igus, der Kölner Tribopolymer-Experte, im 50. Jahr des Firmenbestehens und zum 30jährigen Jubiläum der Iglidur-Werkstoffe derzeit unternimmt. Die Belastbarkeit und das Potenzial von Spezialkunststoffen wird in einem Kleinwagen unter Beweis gestellt. Ende Januar startete das in wochenlanger Werkstattarbeit bei der Fachhochschule Köln umgerüstete Auto zur Welttour; im Herbst wird es zurückerwartet.
Reibungsarmer Trockenlauf ist die moderne Lösung für eine Vielzahl von bewegten Anwendungen. Igus forscht deshalb seit Jahrzehnten auf dem Gebiet im hauseigenen und branchengrößten Testlabor, um die eigenen Produkte ständig weiter zu verbessern. Um zu beweisen, was die getestete und millionenfach eingesetzte Kunststofftechnologie heute zu leisten vermag, hat sich das Unternehmen dazu entschlossen, einen Kleinwagen mit Iglidur-Komponenten auf eine strapaziöse Weltreise über Asphalt-, Schotter- und Schlamm-Pisten auf vier Kontinenten zu schicken. Dort soll er den Leitspruch des Unternehmens ‚plastics for longer life’ global verbreiten.
Voraussetzung für den ambitionierten Praxistest war die Umrüstung des Autos durch ein Team der Fachhochschule Köln unter Leitung von Herrn Johannes Thomé und dem igus-Gleitlager-Entwickler Michael Krug. Dabei galt das Prinzip, alles durch Kunststoffe von igus zu ersetzen, was technisch und gemäß TÜV-Vorschriften möglich ist. Die Metalllager am Bremspedal, beim Scheibenwischer und Fensterheber, im Schaltmodul, in der Sitzkonsole, an der Handbremse, am Startgenerator, an der Drosselklappe und beim Verdeck wurden durch reine Polymerlager ersetzt. Viele Module mussten bis in die Einzelteile zerlegt und wieder werks- und funktionsgetreu zusammengebaut werden. Häufig konnten Standard-Gleitlager verwendet werden. Zum Teil mussten aber auch mit CAD-Modellen passgenaue Ersatzstücke erarbeitet und dann aus Iglidur-Halbzeug die entsprechenden Komponenten gefräst oder gedreht werden. Eine Reihe der 45 unterschiedlichen Iglidur-Katalogwerkstoffe sind dabei zum Einsatz gekommen. An insgesamt 56 Lagerstellen wurden Igus-Hochleistungskunststoffe verbaut. Selbst auf die optische Gleichartigkeit wurde dabei wie im Fall der Sitzarretierung geachtet.