Geklemmt – nicht gelötet

Kosten drücken beim Granulieren

Der Aufbau von Granulieranlagen ist grundsätzlich kein Geheimnis. Unterschiede im Detail sollen jedoch deutliche Unterschiede bei den Betriebskosten ermöglichen.

Modulare Schneidrotoren mit geklemmten statt gelöteten Leisten sind für Anlagen verschiedener Hersteller verfügbar. (Quelle alle Bilder: RE-Scheer)

Schneidrotoren der Granulieranlagen bestehen aus einem walzenförmigen Grundkörper auf einer Rotationsachse mit Nuten zur Aufnahme wechselbarer Schneidleisten. Diese Schneidleisten sind im üblicherweise einteiligen Rotorkörper ebenso einteilig über die ganze Länge durch Löten oder Schraubensicherungen befestigt. Anders beim System von Reduction Engineering: Hier sind die Schneidrotoren mehrteilig und bestehen aus 100 Millimeter breiten Segmenten mit 200 Millimeter Durchmesser, die im Standard 32 Schneidleisten aufweisen. Dem entsprechend sind die modular aufgebauten Rotoren für die gängigen Arbeitsbreiten von 100 bis 1000 Millimeter konfigurierbar.

Die entscheidende Innovation der Rotoren sei aber nicht die modulare Ausführung, sondern das Befestigungssystem für die Schneidleisten. Es ist ein formschlüssiges System, bei dem eine Kupfer-Profilleiste über zwei integrierte Schlüsselprofile den Formschluss zwischen Rotorkörper und Schneidleiste herstellt. Die so über die gesamte Schneidleistenlänge hergestellte „Verzahnung“ soll bei allen Betriebsbedingungen den festen Sitz der Schneidleisten garantieren – auch bei kapitalen Schadensereignissen.

Auch größere Schäden wie den Einzug eines metallischen Fremdkörpers soll die Klemmverbindung problemlos meistern.

Bei Verschleiß oder Beschädigung der Schneidkanten müssen die Schneidleisten nicht über die gesamte Rotorbreite getauscht werden, sondern nur in den jeweils betroffenen Segmenten. Dazu werden in den Servicezentren des Herstellers nach der Demontage der Rotor-Module die Schneidleisten durch Auspressen der Kupferleiste und anschließendem Einsetzen von Neuteilen getauscht. Da beim Ein- und Auspressen, anders als die Lötbefestigung, keine Wärme auf den Rotor einwirkt, bestehe keine Verzugsgefahr. Das Pressverfahren eigne sich auch zum Tausch von nur einer Schneide, ohne benachbarte Schneiden in Mitleidenschaft zu ziehen. Nach dem Schneidleistentausch, der Re-Montage der Rotorsegmente zum Gesamtrotor und dem anschließenden Rundschleifen ist wieder Einsatzbereitschaft gegeben.

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Der schlanke Arbeitsprozess für den Austausch der Schneidleisten schlage sich in deutlich niedrigeren „Life-time-Kosten“ nieder. So stehen einer um rund 15 Prozent höheren Anfangsinvestition Servicekosten von nur 40 bis 50 Prozent – jeweils im Vergleich zu einem einteiligen Rotor in Lötausführung gegenüber. Zudem soll der wärmelose Schneidleistentausch die Rotorsegmente deutlich weniger beanspruchen, die Verzugsneigung senken und so die mögliche Nutzungsdauer tendenziell verlängern.

Zur Befestigung der Schneidleisten dient eine Profilleiste, die eine formschlüssige Verbindung zum Rotorkörper herstellt.

Das unter dem Produktnamen Slyder angebotene System ist, sio der Hersteller, universell anwendbar und daher nicht nur auf Reduction Engineering-Granulatoren beschränkt. In Form technisch abgestimmter Nachrüstsätze seien die Vorteile der Rotortechnik auch in Anlagen anderer Hersteller nutzbar.

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