Granulierung
Granulieren ganz nach Bedarf
Verschiedene Granuliersysteme, von der Laboranlage mit der Wahlmöglichkeit zwischen Luft- und Unterwasser-Granulierung bis zur Produktion von Mikrogranulat, waren Thema während der K 2016 – mit teilweise interessanten Innovationen.
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Als Weltneuheit stellte Econ eine kleine Laboranlage vor, die als Kombimaschine die Wasser- und Luftgranulierung bietet. Speziell bei Laboranwendungen biete diese Kombination Vorteile hinsichtlich Flexibilität und Platzbedarf. In wenigen Minuten werde die Anlage von der Luft- zur Unterwassergranulierung umgebaut und umgekehrt.
In der Variante Luftgranulierung ist die Laboranlage vorerst für WPC, PE und PVC Anwendungen bis 10 Kilogramm pro Stunde Ausstoß geeignet. Bei Wasseranwendungen können, abhängig von den Materialeigenschaften, bis 30 Kilogramm pro Stunde Durchsatz erreicht werden. Einschließlich dieser Anlage stehen nun vier Baugrößen der Wasser- und Luftgranulierung zur Verfügung, die Durchsätze von 1 bis 600 Kilogramm pro Stunde realisieren können. Eine ebenfalls live während der Messe laufende Unterwassergranulierung (UWG) produzierte Mikrogranulat. Als Vorteil der Econ-UWG sei die besonders effiziente Wärmetrennung zwischen Schmelzedüsen und der direkt mit dem Kühlwasser in Kontakt stehenden Lochplatte. Hohe Temperaturunterschiede zwischen der Wasser- und der Schmelzetemperatur können zu einem „Einfrieren“ einzelner oder aller Extrusionsstränge führen. Bei der Produktion von Mikrogranulat ist diese Gefahr aufgrund der kleinen Austrittslöcher mit nur 0,4 bis 0,8 Millimeter Durchmesser besonders hoch. Um dem entgegen zu wirken, sieht das Konzept eine konstruktive Entkopplung der einzelnen Düsen und der Lochplatte vor. Dank der „thermischen Trennung“ ist die Kontaktfläche zwischen den heißen Düsen und der gekühlten Lochplatte auf ein Minimum reduziert.
Als drittes Thema wurde der Pyrolyseofen EPO 300 präsentiert. Das Konzept wurde für die material- und umweltschonende Reinigung von Extrusions- und Filterteilen entwickelt. Bei einer regelbaren Arbeitstemperatur werden Thermoplaste und Mischkunststoffe ohne Reinigungsmittel unter Vakuum entfernt. Bei diesen Pyrolyseöfen werden ölgeschmierte Vakuumpumpen verbaut und somit ist für den Betrieb nur ein Stromanschluss erforderlich, Wasser wird nicht benötigt. Abgase absorbiert ein Aktivkohlefilter.