Mattierte Flächen für edle Designs

Dekorative Oberflächen per Tampondruck

Das Verfahrensprinzip des Tampondrucks ist seit Jahrzehnten bewährt. Mit neu entwickelten Materialien werden jedoch immer wieder neue Anwendungen erschlossen und innovative Designs ermöglicht – die unter anderem der Schlüsselhersteller Winkhaus nutzt.

Edles Design wird bei einer neuen Schlüsselbaureihe im Tampondruck erzeugt. (Bild: Tampon-Technik)

Elektronische Schlüssel sind komplexe, zunächst rein funktionale Produkte. Gleichzeitig aber spielen sie eine Rolle als Imageträger – ihn bekommt der Wohnungsbesitzer vom Verkäufer überreicht und er liegt auch bei Nichtbenutzung häufig im Sichtfeld von Besitzer und anderen. Dementsprechend hohen Aufwand betreiben die Hersteller bei Design und Produktion.

Um solche dekorative Oberflächen für Sichtteile aus Kunststoff herzustellen, bieten sich vielfältige Lösungen an. Aktuell im Trend liegen Interieur-Sichtteile für Fahrzeuge. Diese werden überwiegend im Lackierverfahren veredelt. Realisiert werden optische Oberflächen auch mithilfe der 2K-Technologie im Spritzguss. „Für unser Projekt haben wir aber nach einem hochwertigen sowie preisgünstigen Verfahren gesucht“, erklärt Karsten Jahns vom Zulieferer Winkhaus in Telgte, „um eine mattierte Oberfläche mit edlem, Touch herstellen zu können.“ Entwickelt wurde im Hause des Spezialisten für Schließsysteme ein leistungsfähiger aktiver Elektronikschlüssel für die neue Bluesmart-Serie.

Innovative Technologie im Inneren, ergänzt um ein edles und dauerhaftes Design. (Bild: Tampon-Technik)

Innerhalb der Entwicklungsphase wurde mit dem Kunststoffinstitut in Lüdenscheid zusammengearbeitet. Dessen Aufgabe im Projekt war es, die Designvorgabe als Prototypen aus Kunststoff zu produzieren. Dabei galt es, den Entwurf des Produktdesigners 1:1 in einer realitätsnahen Form umzusetzen. Neben den technischen Innovationen kommt der Optik im wahrsten Sinne des Wortes eine Schlüsselfunktion zu.

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Die Designstudie gab vor, die Stirnseite sowie die Oberfläche mit einer metallisch wirkenden und passiv glänzenden Oberfläche zu versehen. „Zu diesem Zeitpunkt hat das Institut den Kontakt zu Tampo-Technik Lück hergestellt“, erinnert sich Karsten Jahns. In der Projektphase hatte sich das Tampondruckverfahren hinsichtlich technischer Realisation und Wirtschaftlichkeit als geeignete Lösung herauskristallisiert.

Das klassische Verfahren Tampondruck bietet dank neuer Werkstoffe attraktive und neue Möglichkeiten der Veredelung. (Bild: Tampon-Technik)

Die erste technische Herausforderung bestand darin, die dekorative Oberfläche in der Vertiefung des Schlüssels aufzubringen. „Die Druckversuche sollten dem Kunden einen ersten optischen Eindruck von dem in der Serie zu erzielenden Ergebnis vermitteln“, erläutert Andreas Lück, der als technischer Leiter das Projekt leitete. Anschließend musste eine Druckfarbe für den aus TPE Hytrel 7246 hergestellten Korpus definiert werden, die den technischen Vorgaben der Firma Winkhaus entsprachen. „Insbesondere sollte die aufgebrachte Farbe eine hohe Abriebfestigkeit aufweisen“, erklärt Andreas Lück. Untersucht wurden gemeinsam mit dem Kunststoffinstitut unterschiedliche Materialien. Neben der Abriebfestigkeit musste das Material zudem hohe Resistenz gegen Körperschweiß aufweisen, zudem schnellen Temperaturwechseln durch die Verwendung des Schlüssels im Außen- sowie im Innenbereich widerstehen. „So haben wir die aufgetragene Farbe speziell auf den zu bedruckenden Kunststoff abgestimmt“, erklärt Andreas Lück. Denn erst das perfekte Zusammenspiel von Druckfarbe und der Shore-Härte des Drucktampons liefert ein nachhaltiges Druckergebnis.

So wurde letztlich ein den hohen Designansprüchen genügendes Finish der Oberfläche erreicht. Aktuell wird zweite Generation des Schlüssels bedruckt.

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