Thermoplastische Elastomere
TPE-Folien für medizinische Anwendungen
Allergische Reaktionen und Gerüche vermeiden. Vor allem als Latex-Ersatz im medizinischen Produkten soll eine neue Reihe thermoplastischer Elastomere (TPE) dienen, die als gebrauchsfertige Compounds für Gießfolien angeboten werden.
Die gleiche Elastizität, Haltbarkeit und Haptik wie Latex, ohne dass man Bedenken wegen allergischer Reaktionen, wegen des Geruchs oder wegen im Produkt verbleibender Härtereste haben muss, werden als Vorteile der TPE genannt. Als Thermoplaste ermöglichen sie Kosteneinsparungen gegenüber Latex und anderen duroplastischen Kautschukprodukten.
Das latexfreie TPE-Foliensortiment der Marke Medalist von Teknor Apex umfasst Qualitäten, die speziell für Aderpressen und Bänder, Gymnastikbänder und Gummitücher und zahnärztliche Abdeckungen vorgesehen sind. Alle sind laut Anbieter weltweit als gebrauchsfertige Standardqualitäten verfügbar. Zudem seien kundenspezifische Formulierungen lieferbar. Wie die anderen medizinischen Elastomere der Reihe Medalist bestehen die neuen Compounds aus von der US-Gesundheitsbehörde FDA zugelassenen Inhaltsstoffen, sie entsprechen laut Datenblatt der ISO10993-5 und sind Reach-SVHC-konform, frei von Phthalaten und werden in Werken, die nach ISO13485 zertifiziert sind hergestellt. Latex-Folien werden aufgrund ihrer speziellen Kombination elastischer Eigenschaften einschließlich eines niedrigen Kraft-Dehnungs-Koeffizienten und Zugdehnungsrests geschätzt. Die neuen Medalist-Compounds ahmen das elastische Verhalten von Latex nach und bieten eine vergleichbare Widerstandsfähigkeit und Haltbarkeit. Sie weisen darüber hinaus eine ähnliche Haptik (taktile Eigenschaften) und eine ähnliche Schmiegsamkeit auf – was in klinischen Umfeldern wichtig ist.
Die neuen Compounds haben ähnliche Eigenschaften wie Latex, beseitigen aber Bedenken bezüglich der Allergiesymptome von Latex, die von Hautreizungen bis hin zu ernsteren Erscheinungsformen reichen können. Darüber hinaus sind TPE im Gegensatz zu Latex geruchlos und werden ohne Härter verarbeitet, die im fertigen Produkt noch in Spuren vorhanden sein können.
Zudem seien erhebliche Kosteneinsparungen gegenüber dem Einsatz von Latex und anderen duroplastischen Kautschukprodukten wie Nitril oder Neopren möglich. Diese sind einem niedrigeren Preis pro Kilogramm, dem Wegfall des Aushärteschritts und der inhärent höheren Verarbeitungseffizienz von Thermoplasten zuzuschreiben.
Die Vorteile der Thermoplastverarbeitung eröffnet Medizintechnikherstellern neue Geschäftsmöglichkeiten. Kautschuk ist sowohl hinsichtlich der nötigen Maschinen als auch hinsichtlich der Produktionsmethoden schwierig zu extrudieren. Weil es einfacher und preiswerter ist, einen TPE-Extrusionsprozess als einen für Kautschuk aufzusetzen, sei es für die Unternehmen möglicherweise attraktiv, Folienprodukte selbst herzustellen, statt deren Herstellung auszulagern.“