Energieoptimierung
Ein wesentlicher Erfolgsfaktor
Kunststoffverarbeiter gehören zu den energieintensiven Betrieben und haben daher besonders mit steigenden Energiekosten zu kämpfen. Um die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und dadurch die Marktposition weiter ausbauen zu können, setzen immer mehr Unternehmen auf eine ganzheitliche und offensive Energiesparpolitik. ...und der Erfolg gibt ihnen Recht!
In den verschiedenen Betriebsbereichen eines Spritzgießers gibt es erfahrungsgemäß eine ganze Anzahl von Ansatzpunkten zur Energieoptimierung. Das Spektrum reicht dabei von der Kühl- und Kälteanlagentechnik, Wärmerückgewinnung, Werkzeugtemperierung, Klima-, Lüftungs-, Reinraum- und Drucklufttechnik, Lastmanagement, Beleuchtung oder Energieeinkauf und sicherlich noch einigen mehr. Eine Potentialanalyse gibt schnell Auskunft darüber, in welchen Bereichen besonders wirtschaftlich und damit erfolgreich Energiesparmaßnahmen umzusetzen sind. Dabei muss für den Unternehmer auf den ersten Blick erkennbar sein, welche Energiesparschritte welche Energie- und Kosteneinsparungen zur Folge haben. Die Kurzformel dazu lautet: "Was kostet's und was bringt's".
Erfolgreich umgesetzt hat die Firma Rosti GP Germany in Dresden ein Kühlenergiekonzept für die neue Produktionserweiterung, das hinsichtlich Energieeffizienz und Optimierung von Betriebsbedingungen beispielhaft ist. Mit diesem Projekt sorgt das Unternehmen für einen nachhaltig niedrigen Energieverbrauch im Produktionsprozess und zeigt auf, dass der verantwortungsvolle Umgang mit Primärenergie sich nicht nur aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten lohnt, sondern damit auch ein wesentlicher Beitrag zum aktiven Umweltschutz geleistet wird.
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Energieoptimierung in mehreren Kreisen
Im Rosti GP Germany-Werk werden drei getrennte Netze mit Kühlwasser angefahren. Für die Versorgung der Spritzgießmaschinen wird ein klassisches Zweikreis-Kühlsystem und für die Versorgung der Klimatisierung ein dritter Versorgungskreislauf eingesetzt.
Dieses Konzept schafft ideale Voraussetzungen für energieoptimierende Maßnahmen in den einzelnen Systembereichen. Beispielsweise durch den Einsatz einer Winterentlastung für die Kältemaschinen.
Für die Kühlung der Spritzgießformen wird ganzjährig Kühlwasser mit einer Vorlauftemperatur von ca. 12 °C benötigt. Zur Erzeugung des Kühlwassers werden heute noch in vielen Fällen über das gesamte Jahr elektrisch angetriebene Kältemaschinen eingesetzt, was zu erheblichen Kostenbelastungen durch einen hohen Stromverbrauch führt. Für die Projektverantwortlichen von Rosti GP Germany war von vornherein klar, dass ein Kühlsystem zum Einsatz kommen muss, das weitestgehend auf den energieintensiven Einsatz einer Kältemaschine über das Jahr verzichtet. In Dresden sieht das ONI-Konzept daher eine Kühlenergieversorgung über Kältemaschinen lediglich in den warmen Sommermonaten und einer kurzen Übergangszeit vor. Dadurch wird über einen langen Zeitraum auf den Einsatz von Kältemaschinen verzichtet. Das spart sehr viel Energie und Geld ein. Die Kühlenergieversorgung für den Werkzeugkreis wurde dazu mit einer so genannten ONI-Winterentlastung über glykolfreie, leerlaufende Freikühler ausgerüstet. Diese Systemtechnik übernimmt in der Übergangs- und Winterzeit anstelle der Kältemaschine die Versorgung des Formenkühlkreises. Bei dieser Technik nutzt man in der Übergangs- und Winterzeit die kostenlos verfügbare Umgebungsluft als Kühlmedium. Der elektrische Energieaufwand reduziert sich dabei auf einen Wert von ca. 2-3 % einer Kältemaschine.
Das dazugehörige Energiemanagement übernimmt ein bei ONI entwickeltes, dynamisches Regelsystem mit energieoptimierender Systemsoftware. Damit wird zu jeder Zeit sichergestellt, dass die Kälteerzeugung mit einem niedrigst möglichen Energieaufwand betrieben wird. Darüber hinaus sorgt sie dafür, dass die Winterentlastung möglichst lange aktiv bleibt, weil jede Stunde, in der die Kältemaschine abgeschaltet bleibt, für den Betreiber bares Geld wert ist
Multieffekt pro Ökonomie und Ökologie
In kaum einem anderen Bereich wirkt sich die Umsetzung einer Energiesparmaßnahme so stark aus, wie in der Kühlwasserversorgung. Die richtige Wahl der Systemtechnik und der Temperaturspreizung sorgt bereits im Ansatz für niedrige Kosten in der primären Kühlwassererzeugung. Durch den Einsatz besonders energieeffizienter Kältemaschinen und einer angelagerten Winterentlastung wird der Stromeinsatz für die Kaltwasserversorgung der Formkühlung auf einen Minimalwert gebracht. Rosti GP Germany Dresden setzt mit diesem von ONI-Fachleuten geplanten und realisierten Energiekonzept gleichzeitig Maßstäbe im Hinblick auf einen aktiven Umweltschutz. Ökonomie und Ökologie profitieren daher in idealer Weise vom Einsatz energiesparender Maßnahmen.