Steuerungstechnik für die K-Industrie
Genauer messen und dosieren
Erst seit 2007 am Markt, aber trotzdem hat sich das Mailänder Unternehmen Syncro im dicht besetzten und umkämpften Markt der Dosier-, Förder-, Mess- und Kühltechnik einen festen Platz erarbeitet: Rund 20 Mitarbeiter erwirtschafteten im Jahr 2008 etwa 2,5 Mio. Euro Umsatz. Ein Grund dafür dürfte die Flexibilität der Systeme sein. Die wiederum basiert zu einem erheblichen Anteil auf der eingesetzten Steuerungstechnologie.
Geschwindigkeit der Regelung ist eines der Hauptkriterien für die Güte der Dosierung. Das patentierte Sybatch-Dosiersystem kann mehrere Komponenten zeitgleich dosieren und mischen. Damit sei es gelungen, so der Hersteller, Nachteile konventioneller Chargenmischer, die per Gewichtszunahmemethode arbeiten, zu beseitigen. Während die verschiedenen Granulate bei der konventionellen Methode zunächst nacheinander verwogen und anschließend in den Mischer gegeben werden, gelangt die Charge unter Anwendung des Sybatch-Systems direkt in den Mischer. Jeder Trichter enthält eine Wägezelle, wodurch die verschiedenen Granulate gleichzeitig in den Mischer gelangen – mit entsprechender Zeitersparnis.
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Zu den weiteren Innovationen zählt die optische Messtechnik in der Folienproduktion. Sie emittiert keine gefährliche Strahlung und benötigt zudem nur einen Sender. Die Technik ist flexibler einsetzbar, da kein Empfänger erforderlich ist. Es kann nicht nur auf der flachen Folie, sondern auch direkt auf der Kunststoffblase gemessen werden. Da diese Stelle dem Kopf, also dem Ort, an dem das Material austritt, näher liegt, können sowohl die automatische Steuerung als auch die Regulierung merklich schneller arbeiten. Die Reaktionszeiten sind deutlich kürzer, die Qualität der Folie steigt und die Ausschussgefahr sinkt. Außerdem lassen sich, anders als bei der Infrarottechnologie, auch schwarze Folien verarbeiten.
Eine einheitliche Automatisierungsplattform
Das umfangreiche Produktportfolio des italienischen Herstellers bedient zum großen Teil Anwendungen, bei denen die Möglichkeit der Anpassung an die spezifischen Kundenbedürfnisse eine wichtige Rolle spielt, entsprechend hohe Flexibilität gefordert ist. Deshalb habe man sich für eine einheitliche Automatisierungsplattform entschieden, und zwar von B&R. Sie kombiniert Steuerung und Visualisierung in einem Gerät und dient gleichzeitig als Bedieneroberfläche für die lokalen Funktionen.
Jede Dosiereinheit wird über ein B&R Power Panel bedient. Die Visualisierung wurde mit den Visual Components aus gleichem Haus realisiert. Diese Dosiereinheiten können mit einem zentralen Industrie-PC zusammengefasst werden. Die Kommunikation nutzt das Ethernet zu den einzelnen Dosiereinheiten. Ein Dehnmessstreifen-Modul mit 24 bit Auflösung ermöglicht die schnelle und präzise Dosierung. Gegenwärtig arbeitet der italienische Maschinenhersteller an der Entwicklung einer neuen Anwendung für die Dickenmessung von Folien, bei dem sich das Messgerät zyklisch über die produzierte Folie bewegt und so ein Feedback an den Regler gibt.
Einen besonderen Vorteil dieser Steuerungstechnologie sieht der Maschinenbauer in der nahtlosen Integration in andere Systeme. Darüber hinaus profitieren die Kunden von der integrierten Ethernet Schnittstelle des Power Panels, das eine internetbasierte Ferndiagnose ermöglicht. Damit kann der Hersteller auf das lokale Kundennetzwerk zugreifen und die Fehlersuche und -behebung an der Maschine durchführen.