In die (große) Röhre geschaut
Polyolefin-Vollwandrohrlinie für 2,6-Meter-Rohre
Vollwandige Polyolefin Großrohre mit bis zu 2,6 Meter Durchmesser sollen das Produktspektrum des südkoreanischen Rohrherstellers Hyundai Pipe erweitern. Hierfür orderte der Verarbeiter jetzt die Kernkomponenten einer Extrusionslinie.
Hyundai Pipe zählt sich zu den fünf größten Herstellern von Rohren in Südkorea und produziert bisher in einem Dimensionsbereich von 100 bis 1500 Millimeter für den Frisch- und Abwassertransport sowie für Anwendungen in der Petrochemie. Dabei beliefert der Verarbeiter, der nach DIN ISO 9001 und 14001 zertifiziert ist, Konzerne wie Exxonmobil und Shell, aber auch Kleinunternehmer. In seinem Produktionswerk, das nach Unternehmensangaben mit acht Extrusionslinien und 22.000 Tonnen jährlicher Produktionskapazität ausgerüstet ist, stehen bereits drei Linien von Battenfeld-Cincinnati. Auch die nun zu installierende Anlage kommt von diesem Hersteller.
Schwerpunkt ist die Produktion von Kunststoffrohren als Ersatz für die bisher verbauten Stahlrohre. HDPE-Rohre haben sich bereits bewährt, aber es gibt immer noch Teile des Marktes, die noch nicht von den Vorteilen der Kunststoffrohre überzeugt sind. Mit zunehmender Akzeptanz verspricht sich das Unternehmen, nicht nur Pionier, sondern auch Marktführer in der Kunststoffrohrextrusion zu werden.
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Um die enorm großen Rohre herstellen zu können, braucht die Extrusionslinie einen Extruder mit einer entsprechend hohen Plastifizierleistung. In der jetzt georderten Linie soll ein Extruder des Typs Solex 120-40, mit seiner Verfahrenslänge von 40 D 2200 Kilogramm Ausstoß pro Stunde erreichen. Ausgewählt worden sei dieser Typ, weil er mit hohen Leistungen bei guter Schmelzehomogenität, niedrigen Massetemperaturen und geringem Platzbedarf überzeuge.
Neben dem Extruder ist das Werkzeug die zweite Kernkomponente dieser Linie. Ihm fällt insbesondere bei den hohen Wanddicken von mehr als 100 Millimeter die Aufgabe zu, für minimale Ovalität und minimales Sagging zu sorgen. Das hier eingesetzte System Helix VSI-T+ gewährleiste mit seiner Kombination aus Verwischgewinde für die Schmelzevorverteilung und Kompaktsiebkorb für die Feinverteilung einen geringen Druckaufbau und eine viskositätsunabhängige Arbeitsweise. Maßgeblichen Anteil an der Liniengeschwindigkeit und Rohrqualität habe die effektive Rohrinnenkühlung EAC (efficient air cooling). Außerdem sorgt letztere für eine verkürzte Kühlstrecke und somit für eine kurze Gesamtlinienlänge, was für Hyundai Pipe ebenfalls sehr wichtig war.