Verpackungsprojekt
Leistritz: geschäumtes rPET als Alternative zum Getränkekarton
Das Rezyklieren von Getränkeverpackungen ist eine Herausforderung. Die Schichten des Foliengemisches können nicht sauber voneinander getrennt werden, was eine Wiederverwertung sehr schwierig macht.
„Die Lösung ist geschäumtes rPET, das wir auf der diesjährigen Interplastica zeigen werden“, weiß Sven Wolf, Geschäftsführer der Leistritz Extrusionstechnik. Die Anlagentechnologie, die gemeinsam mit Partnern entwickelt und getestet wurde, ermöglicht es, rPET Granulate zu hochwertigen Schaumfolien zu extrudieren.
Neben Leistritz sind an diesem Entwicklungsprojekt Recycling-Spezialist NGR und Folienhersteller Kuhne beteiligt. „Unsere Kompetenz als Systemlieferant haben wir bereits in zahlreichen Projekten sehr erfolgreich unter Beweis gestellt. Wir freuen uns, unsere Innovationskraft in diese außergewöhnliche Unternehmung einzubringen “, so Wolf.
Die Idee, rPET für Getränkekartons zu verwenden, kommt vom russischen Unternehmen ForPET. Einer der Eigentümer, Sergey Nikitenko, erklärt: „Unser Ziel war es, ein Material zu schaffen, dass Wiederverwertung ohne Limitierungen zulässt. Das ist uns gelungen und mittlerweile haben wir es weltweit patentieren lassen.“ Die Folie stelle eine zu 100 Prozent wiederverwertbare Alternative zum herkömmlichen Verbundmaterial dar.
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Für die Herstellung der geschäumten rPET-Folie sind mehrere Verfahrensschritte notwendig. Die Aufbereitung der rPET Flakes mit entsprechenden Additiven erfolgt im Doppelschneckenextruder von Leistritz. In Kombination mit einem LSP Reaktor (Liquid State Polykondensation) von NGR entsteht ein maßgeschneidertes Granulat oder bereits direkt eine Schmelze für das nachgelagerte Schäumen. Die Beladung der Schmelze mit einem physikalischen Treibmittel erfolgt ebenfalls im Doppelschneckenextruder, um von dort in die Folienextrusionsnachfolge von Kuhne zu gelangen. Hier entsteht dann die Schaumfolie, die weiterverarbeitet werden kann und voll recyclingfähig ist.
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„Zurzeit arbeiten wir daran, gemeinsam mit Investoren ein kommerzielles Entwicklungszentrum in Russland zu etablieren“, erklärt Nikitenko die nächsten Schritte. Es wird erwartet, dass damit die finale Entwicklung bis Ende 2020 abgeschlossen sein wird. Danach werden auch die ersten kommerziellen Produkte ihren Weg in den Markt finden. „Der große Zuspruch zeigt, wie gefragt dieses Thema ist. Internationale Marken, wie etwa ein weltweit führender Getränkehersteller, aber auch institutionelle Investoren zeigten bereits großes Interesse anlässlich der ersten Designvorstellung des Produktes an unserem Stand auf der K 2019“, freut sich Wolf. „Die Resonanz auf der Interplastica wird mit Sicherheit genauso begeisternd sein.“
Interplastica 2020, Moskau, Halle 2.2, Stand 22 C38.