Blasformen

Meinolf Droege,

Altes und doch modernes Verfahren

Bis vor 20 Jahren stellte das Unternehmen Roth Tanks für die Heizöllagerung ausschließlich aus Stahlblech her. Dann begann zusätzlich die Produktion aus Kunststoff im Blasformverfahren. Diese damit nicht mehr junge Technologie wurde stetig verfeinert, leistungsfähiger und für ein breites Produktspektrum nutzbar.

Erste Blasformfertigung des Roth Familienunternehmens im Jahr 1971. © Roth

Der Unternehmer Manfred Roth entschied sich Ende der 1960er-Jahre für die Herstellung von Behältern im Blasformverfahren und fasst die damaligen Überlegungen zusammen: „Ein Kunststoffverfahren auszuwählen, das sich als nicht wettbewerbsfähig herausstellen könnte, war ein hohes Risiko. Doch ich sah im Einstieg in die Blasformtechnik eine immense Wachstumschance für unser Unternehmen. Für uns als Stahltankhersteller mit einer jährlichen Absatzmenge von rund 25 000 Behältern bot sich bei einem Marktvolumen von etwa 600 000 Tanks allein in Deutschland ein riesiges Entwicklungspotenzial.“

Der Twinbloc kommt in Regenwassernutzungsanlagen und Kleinkläranlagen zum Einsatz. © Roth

Die strategische Weichenstellung pro Kunststoff erwies sich als erfolgreich und legte zudem den Grundstein für den Aufbau eines Kunststoffwerks in Dautphetal-Buchenau im Jahr 1970 – heutiger Hauptsitz des Roth Familienunternehmens. Die erste Blasformanlage für die Herstellung von 1100 Liter-Tanks ging im ersten Quartal 1971 in Betrieb und bot eine Jahreskapazität von 40 000 Behältern. Es folgten schnell Investitionen in weitere Blasformanlagen und Sortimentserweiterungen. Heute produziert das Unternehmen an Blasformbehälter an fünf internationalen Standorten mit bis zu 10 000 Liter Volumen. Seit 1994 entstehen außerdem Wasser- und Klärbehälter im Blasformverfahren.

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Damit begann die Geschichte: Kunststoff löst Stahl bei der Produktion von Heizöltanks ab. © Roth

Mit der Herstellung technischer Kunststoffteile auf den Blasmaschinen fand Roth im Jahr 2002 ein weiteres Geschäftsfeld. So entstehen Produkte wie Straßenleitbauteile, eine Service-Box zum Transport fester und gefährlicher Güter sowie Teile für mobile Toilettenanlagen.

Basierend auf der Blasformtechnik baute Roth sein Know-how in der Verarbeitung von Kunststoffen über Jahrzehnte auf und kann heute aus einem großen Erfahrungsschatz schöpfen. Neben dem Blasformen fertigt das Unternehmen Produkte mit den Verfahren Spritzgießen, Extrusion, Rotationsformen und Thermoformen. Dafür kann der Hersteller auf die verschiedenen Produktionsstandorte der Roth Gruppe im In- und Ausland zurückgreifen. Neben Kunststoff sind Energie und Wasser weitere Kompetenzfelder.

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