Robotrim RT-1002
Thermoforming – schneller nacharbeiten
Das Thermoformen verdankt seinen Siegeszug auch der zunehmenden Integration NC-gesteuerter Bearbeitungsmaschinen. Sie erst ermöglichten die Produktion hoher Stückzahlen komplexer 3D-Geometrien in reproduzierbarer Qualität. Doch die Entwicklung in der Automationstechnik steht nicht still. Einen weiteren Innovationsschub soll nun sie Roboterzelle RT-1002 ermöglichen. Sie biete, so der Anbieter KMT, Thermoformern noch mehr Flexibilität beim Nachbearbeiten der Teile und überzeuge durch hohe Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit.
Ein markantes Merkmal ist die umspannungsfreie Rückseitenbearbeitung. Sie bietet dem Anwender gleich mehrfachen Nutzen: So spart er Investment für Aufspannvorrichtungen, erreicht weniger Rüstzeiten und kann deutlich komplexere Bauteile in einem Durchgang bearbeiten. Der freie Zugriff des Roboters auf das Bauteil ermöglicht optimierte Bearbeitungswege und damit auch kürzere Bearbeitungszeiten. Außerdem kann die Roboterzelle unterschiedliche Werkstücke in beliebiger Folge ohne nennenswerte Rüstzeiten bearbeiten. Der Bediener muss lediglich die Werkstückaufnahme wechseln. Die Robotersteuerung wiederum erhält via Werkstückcodierung oder direkt vom Leitsystem die Daten, welches Bauteil als nächstes zu bearbeiten ist und wählt das zugehörige Programm sowie die passenden Werkzeuge aus. Eventuell erforderliche Werkzeugwechsel während des Bearbeitens erledigt das Roboterfrässystem ebenfalls automatisch.
Themen im Artikel
Roboter und Bediener Hand in Hand
Zur Basisausstattung gehört ein zweigeteilter Drehtisch mit rotierender Trennwand und je einer Bauteilaufnahme pro Tischhälfte. Die können bis 450 Kilogramm (Aufspannvorrichtung inklusive Werkstück) bei einer Aufspannfläche von 900 × 1500 Millimeter aufnehmen. Für einen Seitenwechsel benötigt der Drehtisch weniger als 3 Sekunden.
Der auf der Arbeitsseite installierte 6-Achs-Roboter trägt an seinem Handgelenk eine luftgekühlte 2,25-kW-Spindel mit maximal 40.000 min-1. Optional wird ein Werkzeug-Schnellwechselsystem integriert. Die Steuerung der gesamten Anlage übernimmt eine in vielen industriellen Prozessen bewährte Robotersteuerung von Fanuc.
Die Benutzerfreundlichkeit steht und fällt mit der Software. Hier entwickelte KMT Software-Werkzeuge zum einfachen Einrichten und Programmieren. Damit sollen sich in kurzer Zeit kundenspezifische Anwendungsprogramme entwickeln oder vorhandene an neue Bedingungen adaptieren lassen. Das spart Programmierkosten und verkürzt die Time-to-Market. Für erhöhte Sicherheit sorgt die Kollisionsschutz-Software. Sie verhindere bei aufkommenden Problemen zuverlässig Crashs zwischen Roboter, Werkstück oder anderen Einbauten und vermeide so Schäden am Equipment.
Im Störfall fährt der Roboter automatisch in seine Ausgangsposition oder er lässt sich leicht von Hand dorthin bewegen. Anschließend kann der Bediener den Fehler beheben und das System neu starten. Alle Kalibrierungen erfolgen automatisch. Damit muss der Anwender nicht mehr Stunden oder Tage auf einen Maschineneinrichter oder das Serviceteam warten, sondern kann meist sofort weiter produzieren. Das vermeidet Produktionsausfälle. Dank der integrierten Fernwartung können Servicetechniker auftretende Probleme rund um die Uhr telefonisch oder über Ethernet-Verbindung beheben.
Steigende Qualitätsanforderungen und die Zunahme von Bauteilen mit immer komplexeren, funktionalen Oberflächen verlangen nach automatisierten Abläufen. Aber auch die für Mitarbeiter eher unangenehmen Tätigekeiten beim manuellen Nachbearbeiten entfallen auf diese Weise. Und nicht zuletzt kann der Roboter beziehungsweise die automatisierte Fertigungszelle eine gelcihmäßigere Qualität bieten.
Industrieroboter erweisen sich hier immer mehr als unentbehrliche Helfer für eine kostengünstige Produktion von Serien- und Einzelteilen – und das bei stets gleichbleibender Zuverlässigkeit.
Fakuma, Halle A1 Stand 1416