Generative Verfahren
Mäuse selber drucken
Kein Falschgeld, wie der Titel vermuten lässt, sondern echte Computermäuse produziert das Unternehmen Hama im Zuge der Produktentwicklung im 3D-Druck.
Der schwäbische Anbieter von Elektronik- und Fotozubehör nutzt in der Produktentwicklung einen 3D-Drucker, um die Entwicklungszeiten von Produkt und Verpackung zur verkürzen und die Kosten dafür zu reduzieren. So sei es möglich, ein Produkt, das heute nur als CAD-Zeichnung existiert, am nächsten Tag als Modell zur Verfügung steht. Die ersten in 3D gedruckten Muster werden zur Bewertung der Ergonomie eingesetzt.
Die ersten Mäuse kommen in weißem PLA auf die Welt, da in dieser Farbe das Design am besten zu beurteilen sei. Gedruckt wird mit einer 0,4er Düse und 0,25 Millimeter Schichtdicke und der Software Simplify3D. Bei einem Produkt-Facelift werden üblicherweise ein bis zwei Modellvarianten gedruckt um diese dann zu beurteilen. Bei einer Neuentwicklung können es fünf bis zehn Modelle werden, bis das optimale Design im Hinblick auf Ergonomie, Optik und Funktionalität gefunden ist.
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Das Hama Produkt Design druckt nicht nur Mäuse in 3D. Auch USB-Sticks, Kopfhörer, Zeitschaltuhren und vieles mehr – plus der dazugehörigen Verpackungen. Um die Produkte bestmöglich zu präsentieren, werden Innertrays hergestellt, die das Produkt in der Verpackung positionieren. Für den Innertray-Prototyp kommt die Form ebenfalls aus dem 3D-Drucker. Diese wird noch geschliffen und beschichtet. Darüber wird die Folie tiefgezogen und so einige Muster hergestellt, um die Verpackung im Team an der simulierten Verkaufswand zu beurteilen. Das sei erheblich günstiger und umweltfreundlicher als ein Werkzeug für diesen Zweck aus Aluminium zu fräsen.