Rapid Prototyping
Rapidtech und Fabcon: Ausgezeichnete Ideen
Im Rahmen der Rapidtech 2015 wurde zum neunten Mal der „Student Design and Engineering Award“ an Studenten verliehen, die mit generativen Fertigungsverfahren beschäftigen und die daraus resultierenden Individualisierungsmöglichkeiten nutzen.
Den mit 2000 Euro Preisgeld dotierten ersten Platz belegte die Gruppe um Jonas Deitschun von der Universität Bremen. Sie entwickelte unter dem Titel „Cooling with Heat“ ein Konzept zur effizienten Wärmeableitung durch die Umsetzung funktionaler Mikrostrukturen. Der so generierte „Wärmetauscher“ überzeugte durch hohen Innovationsgrad. Das Objekt wurde hinsichtlich Konstruktion und Gestaltung an das Fertigungsverfahren angepasst, so sind beispielsweise keine Stützkonstruktionen erforderlich.
Ein Wärmetauscher stand auch bei Platz zwei im Mittelpunkt der Arbeit. Kilian Böll von der Technischen Universität Dresden überzeugte die Jury mit der gestalterische Qualität seines „strukturoptimierten Wärmetauschers“ sowie die Ästhetik in Anlehnung an organische Strukturen. Die Jury lobte den in der Einreichung dargestellten Ausblick auf die geplante weitere Optimierung des Bauteils.
Kommilitone Michael Süß wurde mit seinem Konzept der „Topologieoptimierung für das generative Verfahren Elektronenstrahlschmelzen“ mit Platz drei des begehrten Awards ausgezeichnet. Die Jury lobte auch hier das hohe Optimierungspotenzial des konstruierten Bauteils und die damit verbundene Gewichtseinsparung sowie Ressourceneffizienz. Es wurde so konstruiert, dass es mit dem gewählten Fertigungsverfahren ohne Einschränkungen herstellbar ist. Die Neukonstruktion wurde robuster und leichter.
Start-up Award 2015
Die dynamische 3D-Druck-Branche bietet Chancen für Neugründungen. Den Jungunternehmern fehlt es aber oft am nötigen Kapital. Diesem Manko möchte die Erfurter Messe Fabcon 3.D mit ihrem Start-Up Award begegnen, bei dem kreative Gründer auf versierte Investoren und Unternehmer der Branche treffen. Der Gewinner des Start-up Awards 2015, Print2taste, will mit seinem selbst modifizierten 3D-Drucker Bocysini neue Maßstäbe in der Lebensmittelindustrie setzen. Ob Marzipan, Karamell, Leberpastete oder Kartoffelpüree, in der richtigen Konsistenz lassen sich verschiedenste Lebensmittel in schmackhafte Kunstwerke verwandeln. Das Start-up hat seine Finanzierung bei Kickstarter gerade abgeschlossen und geht jetzt in die Optimierung der Drucker für die offizielle Markteinführung. Ende des Jahres sollen die ersten Geräte in den Verkauf gehen.
Den zweiten Platz belegte das Start-up Trinckle aus Berlin mit einer Software, die 3D-Modelling auch ohne CAD-Kenntnisse ermöglichen soll. Zielgruppe sind Unternehmen, die ihren Kunden Möglichkeiten zur Individualisierung von Produkten geben wollen, die über Farbe und Teile hinausgehen.
Das Thema Software steht auch bei Platz 3 im Mittelpunkt, hier allerdings im Bereich B-to-B. Die Einkaufslösung ermögliche Unternehmen die Anbindung bevorzugter Lieferanten an einen Point of Sale. Das System reduziere den Aufwand von Bestellungen im Bereich 3D-Druck und additive Fertigung in Zukunft auf ein Minimum.
Premiumsponsor des internationalen Wettbewerbs ist in diesem Jahr die Beteiligungsmanagement Thüringen. Die Tochtergesellschaft der Thüringer Aufbaubank stellte Preisgelder von insgesamt 5000 Euro zur Verfügung und Geschäftsführer Udo Werner vervollständigte die fünfköpfige Jury des Start-Up Awards.