Projekt Druckluftbehälter
Kunststoff unter Druck
Erstmals wird ein Druckluftspeicher für Lkw-Anhänger als Serienprodukt gezeigt und eingesetzt. Es löst die bisherigen Metallbehälter ab.
Die IAA für Nutzfahrzeuge im September 2008 markierte einen weiteren „Sieg“ von Kunststoff über Metall: Schmitz Cargobull zeigte den ersten als Serienteil verbauten Druckluftbehälter aus Kunststoff. Der knapp 1,2 Meter lange Behälter mit 0,32 Meter Durchmesser fasst rund 80 Liter. Er dient zur Druckluftsteuerung mechanischer Funktionen am Lkw beziehungsweise am Anhänger, insbesondere von Bremse und Luftfederungssystemen. Bisher wurden diese Speicherbehälter aus Metall gefertigt. Entwickelt hat ihn Comat aus Kaiserslautern aus drei abgestimmten Ultramid-Typen (PA, Polyamid) aus dem BASF-Sortiment. In dem neuartigen Mehrschritt-Verfahren zur Herstellung der Behälter kommt zunächst eine hochviskose PA-6-Extrusionstype zum Einsatz, aus der Comat Rohre extrudiert und beschneidet. Danach entstehen in einem speziellen Verfahren mit einer wärmestabilisierten PA-Type imprägnierte Endlos-Glasfasern, mit denen das Rohr umwickelt wird. Schließlich kommt auf die Rohr-Enden noch jeweils ein spritzgegossener Deckel, der aus einem dritten Polyamid besteht. Eine angepasste Schweißtechnik verbindet die Deckel druckdicht mit den Rohrabschlüssen. Zu den Vorteilen dieser Kunststoff-Druckluftspeicher im Vergleich zu Metallbehältern gehört neben dem laut Anbieter um 10 Kilogramm geringen Gewicht vor allem ihre Korrosionsbeständigkeit.