Rezyklateinsatz

Rezyklateinsatz für WPC-Bauteile

Den Rezyklateinsatz für Wood Plastic Composites (WPC) sowie das Rezyklieren von WPC haben fünf österreichische Unternehmen des Kunststoff-Clusters in einer eineinhalbjährigen Kooperation untersucht. Das Ergebnis: Richtiges Recycling von und für WPC bietet deutliche Kostenvorteile, ohne dass die Qualität der aus Recyclingware hergestellten Produkte leidet.

WPC-Profile lassen sich grundsätzlich effizient recyklieren. (Bild: Kunststoff Cluster)

WPC-Profile und WPC-Prüfkörper wurden in unterschiedlichen Zusammensetzungen mit wechselnden Anteilen an Rezyklaten und Neuware hergestellt und deren Eigenschaften ermittelt. Der mechanischen Charakterisierung dienten Zug-, Biege-, Schlagbiege- und Kerbschlagbiegeversuch. Physikalische Eigenschaften wie Dichte, Oberflächenbeschaffenheit und Profilausbildung wurden ebenfalls ermittelt. Auch die Langzeitstabiliät mit künstlicher Bewitterung, Wasseraufnahme und Lagerung bei unterschiedlichen Klimata oder Temperaturwechselbelastung wurden untersucht.

Die Ergebnisse wurden in gemeinsamen Meetings analysiert. Die konkreten Ergebnisse:

  • Die Projektpartner verfügen nun über eine einzigartige Material-Datenbank. Diese zeigt auf, welche Rezyklate bzw. Sekundärrohstoffe von Holz, Polymer oder WPC, zu welchen Preisen (relativ zur Neuware) und in welchen Mengen verfügbar sind.
  • Die Teilnehmer wissen nun, wie mit geeigneten Analysemethoden der Rezyklateinfluss bestimmt werden kann. Eine einfache Möglichkeit die grundsätzliche Eignung eines Polymer-Rezyklats ohne Verarbeitung des Materials zu Prüfkörpern festzustellen, ist die Ermittlung der OIT (Oxidation Induction Temperature) heraus. Liegt diese über 210°C, ist das Material prinzipiell gebrauchsfähig, gut stabilisierte Rezepturen weisen OIT um die 250°C auf. Beim In-House-Recycling von WPC zeigte sich, dass unabhängig von der Verarbeitung in Spritzguss oder Extrusion die Mechanik bei mehrfacher Verarbeitung erhalten bleibt – und dies ohne Zugabe zusätzlicher Stabilisatoren. Einzig kam es zu einer Verdunklung des Materials, abhängig von Schmelzindex und Holzgehalt. Das Material kann also problemfrei und ohne merklichen Qualitätsverlust zu neuen Produkten verarbeitet werden. Auch in der Bewitterungsstabilität wurden keine negativen Effekte festgestellt.
  • Beim Post-Consumer-Recycling von verlegten Dielen (nach vier Jahren Bewitterung) zeigten sich selbst bei 100 Prozent Rezyklatanteil noch mit der Grundrezeptur vergleichbare mechanische Eigenschaften.
  • Bei der Herstellung extrudierter Hohlkammerprofile aus Rezyklaten zeigten sich teilweise leichte Einfallstellen an der Oberseite der Profile. Diese konnten mit einer Optimierung der Prozessführung oder geringen Anpassungen des Werkzeugs ausgeglichen werden.
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Bei WPC-Dielen lassen sich durch den Einsatz von Recycling-WPC deutlich Kosten sparen. So berechnete die Projektgruppe, dass sich bei Einsatz von 50 Prozent Rücklaufmaterial die Materialkosten um 37 Prozent reduzieren. Der Rücklauf von Verlegeabfällen ist derzeit noch gering. Die nächsten Jahre könnten aber einer deutlichen Mengenanstieg von Post-Consumer-WPC bringen.

Projektpartner waren Transfercenter für Kunststofftechnik, Rehau, Thermoplastkreislauf, Theurl Leimholzbau und Erema.

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