Prüfung von Rohren in der Medizintechnik
Feinst- und Präzisionsrohre einzeln prüfen
Eine spezielle 100 Prozent-Oberflächeninspektion in der Medizintechnik, die optische Prüfung von geschnittenen Feinst- und Präzisionsrohren, an deren Oberflächenqualität und Kantenausprägung besondere Ansprüche gestellt werden, soll erstmals auf der Medtec gezeigt werden.
Zielanwendungen sind Feinst- und Präzisionsrohre für medizinische Instrumente und Apparate sowie Kanülen aus Kunststoff und Metall. Es detektiert und klassifiziert Oberflächenfehler über die gesamte Länge der Rohre – zum Beispiel Einschlüsse, Riefen, Kratzer oder Dellen. Außerdem prüft es mit einem neu entwickelten Algorithmus, ob die Schnittkanten sauber gearbeitet sind und/oder Grate aufweisen.
Mit der Entwicklung des Systems hat Pixargus den Schritt von der optischen Kontrolle von Endlosmaterial zur Einzelstückinspektion realisiert: Die Systeme der Baureihe Profilcontrol 6 wurden bisher nur für die Inspektion von kontinuierlich gefertigten Produkten wie Profilen oder Kabel verwendet. Da die neuen Systeme einzelne Rohre prüfen, eignen sie sich nicht nur für deren Herstellung, sondern auch für die Eingangsprüfung.
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Damit die Rohre über den gesamten Umfang aus mehreren Winkeln gleichzeitig inspiziert werden könnn, passieren die Rohre eine Lücke im Zuführsystem. Hier ist die Oberfläche aus allen Richtungen für die Kameras sichtbar. Im Messkopf beleuchtet ein LED-Lichtring alle Seiten. Sechs gleichmäßig auf den Umfang verteilte Zeilenkameras, die mit jeweils 2500 Pixeln arbeiten, erkennen laut Hersteller Oberflächendefekte ab 30 Mikrometer Größe.
Detektiert das System einen Fehler, zeigt es ihn grafisch an und gibt ein Signal aus, das die Gut-Schlecht-Sortiereinrichtung ansteuert. Es arbeite so schnell, dass fehlerhafte Rohre bereits wenige Zentimeter hinter dem Messkopf ausgeschleust werden und das System nur wenig Platz beanspruche. Das Gerät ist mit einer automatischen Belichtungsregelung ausgestattet und passt sich matten oder glänzenden Oberflächen automatisch an.
Das erste ausgelieferte System, das bei einem japanischen Kunden seit der Inbetriebnahme im Dreischicht-Betrieb arbeitet, wurde laut Pixargus für die Prüfung von hochglänzenden Rohren mit 5 bis 20 Millimeter Durchmesser 40 bis 100 Millimeter Länge entwickelt.