Picogloss
Glänzende Messung auf kleinen Teilen
Marktübliche Glanzmessgeräte bedienen sich einer recht großen Messöffnung und Messfläche, so dass deren Messergebnis ein Durchschnitt der variierenden gemischten Eindrücke ist.
Das Verfahren ist im Prinzip sachgerecht, stößt bei Kleinteilen aber an seine Grenzen: Je nach Größe und Geometrie deckt das Produkt die Messöffnung nicht vollständig ab. Dann machen beispielsweise Fremdlichteinflüsse die Messergebnisse unbrauchbar. Mit diesen Geräten führen nur ein Umweg oder das „Augenmaß“ zum Ziel. Je nach Anforderungen wurde die anwenderabhängige, nicht kommunizierbare visuelle Abschätzung von Glanzgraden praktiziert – und das kann mit etwas Übung auch ganz ordentliche Ergebnisse bringen. Der zweite Weg war das Beschichten von Mustertafeln auf denen dann der Glanzgrad mit üblicher Gerätetechnik gemessen werden kann. Mit dem Picogloss 560 MC S soll das anders werden: Damit kann laut Anbieter der Glanzgrad auch auf kleinen Teilen direkt gemessen werden.
Das Gerät zählt zu den kleinsten portablen Glanzmessgeräten. Dessen Entwickler zielen beispielsweise auf Anwendungen aus dem Automotivebereich, hier fallen immer häufiger solche Messungen an. Die Messöffnung mit drei Millimeter Durchmesser soll hier die Lösung bringen. Allerdings sei bei der Verarbeitung kleiner Teile einige Fakten zur berücksichtigen: Wegen der extrem kleinen Messöffnung wirken sich bereits kleine Änderungen der Einflussgrößen wie Ebenheit, Radien, Strukturen, leichte Scheckung oder Fleckigkeit auf die Messergebnisse aus. So ist es wichtig für eine gute Wiederholbarkeit, dass die zu messende Oberfläche sowohl plan als auch von möglichst einheitlicher Erscheinung ist. Ein nur leichtes Verschieben des Glanzmessgerätes (weniger als ein Millimeter auf der zu messenden Oberfläche kann bereits einen Bereich der Oberfläche mit anderem Glanzeindruck in den Fokus des Messflecks bringen, was dann auch direkt an dem sich ändernden Messergebnis erkennbar ist. Der durch das menschliche Auge wahrgenommene Glanzeindruck ist das Ergebnis aus den gemischten Eindrücken einer Fläche mit einer gewissen Mindestgröße. Es empfiehlt sich eine ausreichende Anzahl von Messungen auf der betreffenden Oberfläche, wobei der Durchschnitt aus allen nah bei einander liegenden Messungen als der Glanzgrad des gemessenen Kleinteils verstanden werden kann.