Grüne Werkstoffe
Bio-Anteil in Kunststoffen erhöht
Zwei auf das Spritzgießen abgestimmte Bio-Kunststoffe wurden in ihrer Zusammensetzung verändert, bleiben aber auf Standardmaschinen verarbeitbar.
Das Programm der auf Celluloseacetat basierenden Spritzgießtypen hat Fkur erweitert: In der auf einer neuen Rohstoff-Additiv-Kombination basierende Type Biograde C 5509 CL sei der biobasierte Anteil (biobased carbon content [BCC] gem. ASTM D 6866) von bisher 50 auf mehr als 65 Prozent erhöht worden. Beide Typen lassen sich laut Anbieter problemlos mit kurzer Zykluszeit auf Standard-Spritzgießmaschinen mit Universalschnecke verarbeiten und eignen sich auch für Mehrkavitäten-Werkzeuge. Die Cellulose stamme von Hölzern aus nachhaltiger Forstwirtschaft, Tropenhölzer werden demnach nicht eingesetzt.
Dar transparente Werkstoff ist thermostabilisiert und weist eine Erweichungstemperatur (Vicat-A) von 100 °C auf. Die Wärmeformbeständigkeit (HDT B) beträgt 80 °C. Aufgrund seines hohen Schmelzindex (MFR: 40 bis 56 g/10 min [230 °C/5 kg]) eignet er sich zur Herstellung von Bauteilen mit geringen Wanddicken und langen Fließwegen. Mit entsprechendem Masterbatch sind vielfältige Einfärbungen möglich. Sollen Bauteile prinzipiell eingefärbt werden, kann auch die Materialvariante C 5508 eingesetzt werden. Dieser transluzente Cellulosecompound bietet gegenüber C 5509 CL einen geringeren MFR (18 bis 25 g/10 min [230 °C/5 kg]), und wird eher für kleinere und dickwandigere Spritgussbauteile eingesetzt.
Die Biograde-Compounds sollen durchweg hohe Steifigkeit, Festigkeit und Schlagzähigkeit sowie eine angenehme Oberflächenhaptik aufweisen. Typische Anwendungen sind daher technische Spritzgussteile, beispielsweise für die Elektronik- und Hausgeräte-Industrie, sowie Gebrauchsartikel wie Zahnbürsten, Kugelschreiber oder Bestecke. Sie seien frei von schädlichen Weichmachern, eignen sich für den Lebensmittelkontakt nach EN und FDA sowie zur Herstellung von Spielwaren.