Mikroplastik
Biokunststoffe reduzieren Kunststoffpartikel im Kompost
In der Fachzeitschrift für Abfall- und Ressourcenwirtschaft „Müll und Abfall“ (Ausgabe 5-2020) erschienen die Ergebnisse eines Praxisversuches des Witzenhausen-Instituts und der Universität Bayreuth, die zeigen sollen, dass zertifizierte BAW-Beutel für Bioabfälle keine Probleme hinsichtlich der Kunststoffanteile im Kompost bereiten.
„Unterstellt man, dass der BAW-Anteil der Folienkunststoffe im Biogut-Eingangsmaterial im Mittel bei ca. 39 % (Schwankungsbereich 19 % bis 61 %) liegt, wurde bei den Komposten im Mittel nur noch ein BAW-Folienanteil von 1,8 % nachgewiesen“, so ein Zitat aus der Studie. In 25 der 30 Stichproben seien keine BAW-Partikel nachgewiesen werden. Es wurden insgesamt nur acht Stücke BAW-Folien von 446 Kunststofffolienpartikeln gefunden. Das heißt, 98 Prozent der Folienkunststoffpartikel waren aus PE oder anderen konventionellen Kunststoffen.
Die Interessensvertretung Verbund kompostierbare Produkte verweist bereits seit Jahren darauf, dass die zertifizierten BAW-Bioabfall-Beutel nicht das Problem, sondern Teil der Lösung sein können. „Mit diesen Ergebnissen ist ein erneuter Beweis erbracht, dass der Einsatz von Biopolymeren den Kompost nicht schadet, sondern den Bürgern eine hygienische und hochwertige Hilfe für die getrennte Sammlung von Bioabfällen liefert“, sagt der Vorsitzende Peter Brunk.
Der Verbund kompostierbare Produkte ist ein Zusammenschluss von Unternehmen, die das gemeinsame Ziel verfolgen, die getrennte Sammlung von Bioabfällen in Deutschland zu fördern. Der Verbund möchte über die Vorteile des Einsatzes zertifiziert kompostierbarer Bioabfall-Beutel aufklären und setzt sich für einen sinnvollen Einsatz von kompostierbaren Kunststoffen ein.