EU-Projekt Bio-Plastics Europe
Picknick mit biologisch abbaubarem Geschirr
Im EU-Projekt Bio-Plastics Europe, das von der Hochschule für Angewandte Wissenschaften in Hamburg koordiniert wird, wurde biologisch abbaubares Plastik entwickelt. Daraus können unter anderem spülmaschinenfestes Besteck, Becher und Teller hergestellt werden.
Endlich steigen die Temperaturen, der Frühling ist angekommen und die Draußen-Saison beginnt. Da viele Einwegprodukte aus Plastik in der EU bereits seit 2021 verboten sind, aber keiner gern Porzellanteller zum Grillen mit in Parks und an Strände nimmt, kommt jetzt Abhilfe von der Firma Arctic Biomaterials aus Finnland: Zusammen mit Forschenden des Projekts Bio-Plastics Europe wurde biologisch abbaubares Plastik entwickelt. Das Material auf Pflanzenbasis ist lebensmittelsicher und kann zur Herstellung von Besteck, Bechern und Tellern verwendet werden. Es wurde mit speziellen Glasfasern verstärkt, um das Material härter und hitzebeständig zu machen. „Unser Bioplastik hält so gut, dass es 100-mal in der Spülmaschine gereinigt werden kann“, sagt Aleksi Palmroth, Entwicklungsingenieur bei Arctic Biomaterials.
Die Glasfasern wurden zunächst für den medizinischen Bereich entwickelt und werden bereits für resorbierbare Implantate genutzt. Bei der Herstellung des Bioplastiks wird weniger CO2 produziert als bei klassischen Plastikprodukten. Darüber hinaus ist der Materialmix leicht, langlebig und hinterlässt nach der Kompostierung kein schwer abbaubares Mikroplastik. „Momentan wird das Material von verschiedenen Unternehmen getestet und hat sich bereits als sehr vielversprechend für die Produktion von Besteck und Geschirr erwiesen“, sagt Aleksi Palmroth. „Wir gehen davon aus, dass in den nächsten zwölf Monaten Produkte aus unserem Bioplastik erhältlich sein werden.“
Themen im Artikel
Bio-Plastics Europe entwickelt seit dem Start im Oktober 2019 mit 22 Projektpartnern aus 13 Ländern nachhaltige Lösungen für die Herstellung und Verwendung biobasierter Kunststoffe und setzt die Ergebnisse um. Seitdem wurden 26 Forschungsarbeiten veröffentlicht, fünf Prototypen biobasierter Kunststoffe entwickelt und mit der Erstellung eines Sicherheitsprotokolls begonnen, um die sichere Verwendung und das End-of-Life-Management von biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen sicherzustellen. Derzeit werden diese Prototypen im Labor und in Feldversuchen getestet. Ziel des Projekts ist es, biobasierte, biologisch abbaubare, nachhaltige und sichere Materialien bereitzustellen.