Monomaterial-Zahnbürste

Annina Schopen,

Zähne putzen für die Kreislaufwirtschaft

Jedes Jahr landen weltweit Milliarden gebrauchter Zahnbürsten auf der Müllhalde. Zahoransky und Evonik haben innerhalb von fünf Monaten eine Monomaterialzahnbürste entwickelt, die diesen Kreis durchbricht.

Monomaterial-Zahnbürste © Zahoransky/Evonik

Die Zahnbürste kann direkt wieder dem Recycling-Prozess zugefügt werden, da anstatt unterschiedlicher Materialien für Griff, Kopfstück und Borsten nur ein einziges zur Verwendung kommt. Der verwendete Werkstoff Polyamid-12 (PA 12) basiert auf langkettigen Polyamiden (LCPA), die von Evonik unter dem Namen Vestamid vermarktet werden. Ingo Kumpf, Head of Research & Development bei Zahoransky, geht auf die besonderen Eigenschaften des Werkstoffs ein: „Das Material PA 12 eignet sich gut für die Herstellung von Griffen und Filamenten, da es vergleichbar positive Verarbeitungseigenschaften wie die gängigen, fossilbasierenden Materialien PA6.12 oder PBT aufweist“.

PA 12 ließ sich sowohl im Zahoransky-Spritzgießwerkzeug zur Griffherstellung wie auch in der Stopfmaschine problemlos verarbeiten. Dadurch konnte das enge Zeitfenster von der ersten Idee im Juni bis zum Start der K 2022 im Oktober eingehalten werden.

Aufgrund des zeitlichen Drucks musste die „Messe-Zahnbürste“ mittels Ankertechnologie noch herkömmlich bestopft werden, da nur für diese Verankerungsart Maschinen zur Verfügung standen. Das Ziel ist jedoch, eine Version ohne Metallanker herzustellen. Seitens Zahoransky seien im Jahr 2023 dazu weitere Entwicklungsschritte vorgesehen, um eine rein biobasierte Zahnbürste fertigen zu können. Diese soll sich nach Gebrauch als Monomaterialzahnbürste der Kreislaufwirtschaft zuführen lassen.

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Johannes-Florian Krampe, Manager Filaments & New Business Development | High Performance Polymers bei Evonik, freut sich über das gelungene Projekt: „Da diese Zahnbürste aus einem einzigen Material hergestellt wird, wäre sie komplett recycelbar. Denn das sollte unser gesellschaftliches Ziel sein: Recycelbare Produkte, aus denen eine Kreislaufwirtschaft aufgebaut werden kann.“ Der Werkstoff PA 12 bietet laut Krampe „das Potenzial für weitere Produkte aus biobasierenden Materialien. Es müssen in diesen Fällen nicht mehr zwingend fossile Rohstoffe verwendet werden, was die globalen Ressourcen schont und Müllberge in der Zukunft verkleinert.“

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