Bio-Nylon Ecodear N510

Annina Schopen,

Toray: Nylon aus Rizinusöl und Mais

Dem japanischen Unternehmen Toray ist es gelungen, eine Nylon-510-Faser aus rein biobasierten synthetischen Polymeren herzustellen. Das Bio-Nylon Ecodear wird aus Rizinusöl und Mais gewonnen und für besonders hochwertige Bekleidung genutzt.

Die Fasern seien in erster Linie für Sport- und Outdoor-Bekleidung gedacht, können aber auch in leichter Unterwäsche sowie Spitzenstoffen verarbeitet werden. © Toray

Zahnbürsten, Gitarrensaiten, Damenstrümpfe, Fallschirme: Es gibt fast nichts, was man aus Nylon nicht herstellen könnte. In den USA entwickelt, waren diese Polyamide (chemisch: Polyhexamethylenadipinsäureamid) die ersten vollständig synthetisch hergestellten Fasern. Rohstoff damals wie heute: Erdöl. Toray ist es nun gelungen, eine Nylon-510-Faser aus rein biobasierten synthetischen Polymeren herzustellen. Ecodear N510 sei die erste zu 100 Prozent pflanzenbasierte Nylonfaser in der Ecodear-Produktpalette, gab Toray bekannt.

Die Fasern seien in erster Linie für Sport- und Outdoor-Bekleidung gedacht, können aber auch in leichter Unterwäsche sowie Spitzenstoffen verarbeitet werden. Toray plant den Verkaufsstart von Textilien aus Ecodear N510 für Herbst/Winter 2023. Bis Ende März 2023 soll das Produktionsvolumen 200.000 Meter betragen und bis März 2026 auf 600.000 Meter anwachsen. Der Verkauf von Ecodear N510-Fasern soll dann im Herbst/Winter 2024 starten, bis März 2024 erwartet das Unternehmen eine monatliche Produktion von drei Tonnen.

Toray entwickelte Ecodear N510 durch Polymerisieren und Spinnen von Sebacinsäure aus Rizinusöl und Pentamethylendiamin aus Mais. Im Gegensatz zu anderen Nylonsorten auf rein pflanzlicher Basis habe Ecodear N510 einen hohen Schmelzpunkt und eine hervorragende Dimensionsstabilität. Außerdem sei es genauso stark und hitzebeständig wie Nylon 6. Unternehmen können so nachhaltige Produkte herstellen, ohne bei den Eigenschaften Abstriche machen zu müssen.

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Das Unternehmen arbeitet bereits an dünneren und leichteren Fasern sowie an Varianten mit einer anderen Form des Faserquerschnitts, was Textilien besondere Eigenschaften verleihen wird. Damit will Toray neue Anwendungen für Bekleidung und technische Materialien erschließen und unterstützt die Transformation zu einer nachhaltigen Gesellschaft. Die Toray-Gruppe hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 Kohlenstoffneutralität zu erreichen.

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