Zukunftsnetzwerk Biofon

Breitere Forschung bei Bio-Kunststoffen vorantreiben

Das an der TU Chemnitz koordinierte Projekt Biofon soll unter anderem durch gezielte Vernetzung relevanter Akteure die Forschung an Bio-Kunststoffen vorantreiben.

Derzeit beschäftigen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen in ganz Deutschland mit der Entwicklung neuer Materialien und Verfahren zur Nutzung von Biokunststoffen. Bisher gibt es nach Meinung der Projektbeteiligten aber nur einen geringen Informations- und Wissenstransfer zwischen diesen Einrichtungen, was einer effizienten Bildung interdisziplinärer Forschungsallianzen entgegensteht.

Im Projekt „Interdisziplinäres Forschungsnetzwerk im Bereich biobasierter Polymerwerkstoffe“ (Biofon) werden Methoden und Strukturen entwickelt und etabliert, die multilaterale Interaktionen in der Wertschöpfungskette aus Wissenschaft und Wirtschaft in Entwicklungsprojekten mit ausgeprägtem interdisziplinärem Charakter fördern sollen. Projektleitend ist die Professur Strukturleichtbau und Kunststoffverarbeitung (SLK) der Technischen Universität Chemnitz. Projektpartner sind das Kunststoff-Zentrum (SKZ) in Würzburg und die Iconomic Werbeagentur. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt und wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) mit rund 620 000 Euro gefördert. Bereits bestehende Netzwerke, Messe- und Kommunikationsplattformen sollen untereinander stärker vernetzt und zur Zusammenarbeit angeregt werden. Dazu plant das Projektteam Folgendes:

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  • Entwicklung und Etablierung eines Internetportals mit den zeitgemäßen Kommunikationsfunktionen (demnächst unter www.biofon.net)
  • Aufbau einer interaktiven „Kompetenz-Landkarte“ für Polymerwerkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen mit detaillierter Profildarstellung der Netzwerkmitglieder
  • Etablierung eines Beirats aus Vertretern von Wissenschaft und Wirtschaft als Multiplikatoren für die interdisziplinären Themen
  • Initiierung von Expertenforen und zielorientierten Forschungsallianzen
  • Identifikation aussichtsreicher Themen und Durchführung von Umsetzungsprojekten mit Industriepartnern

Interessierte Unternehmen, Forschungsinstitute, Universitäten und Hochschulen sind dazu aufgerufen, mit ihrem Engagement und ihrer Mitgliedschaft am gemeinsamen Erfolg mitzuwirken.

Hintergrund: Relevanz von Biopolymeren
Der Anteil von Biopolymeren am globalen Kunststoffmarkt liege derzeit bei etwa 6 Prozent. Nach aktuellen Prognosen sei der Anstieg auf 10 Prozent innerhalb der nächsten fünf Jahre zu erwarten. Der Trend zu biobasierten und biologisch abbaubaren Kunststoffen ergibt sich vor allem aus der weltweit wachsenden Menge an Plastikmüll bei gleichzeitig steigenden Umweltauflagen für die Industrie. Auch ein wachsendes Umweltbewusstsein der Kunden komme der Akzeptanz für Biokunststoffe zugute. Einige Biokunststoffe bieten darüber hinaus auch technische Vorteile: So wird beispielsweise Polylactid (PLA) in der Verpackungsindustrie aufgrund seiner effektiveren Barriere-Eigenschaften gegenüber verschiedenen Gasen wie Stickstoff, Kohlenstoffdioxid oder Sauerstoff bereits erfolgreich angewendet.

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