Editorial KM 01-02/2022
Am Reduzieren geht kein Weg vorbei
Plastik in den Ozeanen ist so gut wie unvergänglich – die Zahlen, wie lange es dauert, bis eine Plastiktüte oder gar eine PET-Flasche im Meer zerfällt, variieren. Aber ob die Plastiktüte 10 oder 20 Jahre braucht und PET 400 oder 450 Jahre, es steht fest: Plastik in Flüssen und Ozeanen ist eine ernste Bedrohung. Tiere verfangen sich in abgerissenen Fischernetzen, Seevögel verwechseln Plastik mit Nahrung und Fische haben den Bauch voller Mikroplastik.
An der Vermeidung von Müll führt definitiv kein Weg vorbei, das muss der erste Schritt sein. Allerdings ist Kunststoff auch nicht so schlecht wie sein Ruf – im Gegenteil. Die Materialeigenschaften von Kunststoff können sogar dazu beitragen, den CO2-Abdruck zu senken und Energie zu sparen. Die Branche ist schon lange aufgewacht und arbeitet daran, die Kreislaufwirtschaft voranzubringen. Dazu gehört: Abfall als Wertstoff zu sehen, der zunehmende Rezyklateinsatz oder steigende Recyclingquoten, die deutlich steigende Nachfrage nach Recyclingmaterial, Fortschritte im chemischen Recycling als Ergänzung zum mechanischen, oder veränderte Verpackungsgestaltung für einfacheres Recycling – und natürlich auch das Bewusstsein um fehlende Abfallinfrastrukturen in manchen Teilen der Welt.
Zum Schluss noch eine Anmerkung in eigener Sache: Zum Jahresende 2022 hat sich mein Kollege Meinolf Droege als Chefredakteur vom KUNSTSTOFF MAGAZIN verabschiedet, im Zuge dessen habe ich am 1. Januar diese Position übernommen und freue mich, Ihnen auch weiterhin an dieser Stelle über die Neuigkeiten und Innovationen der Branche zu berichten. Darüber hinaus hat es auch bei den Schwesterzeitschriften Veränderungen gegeben: Daniel Schilling hat die Chefredaktion von materialfluss übernommen, Andreas Mühlbauer ist ihm als Chefredakteur von INDUSTRIAL Production gefolgt. Gleichzeitig habe ich auch die Chefredaktion der ADDITIVE MANUFACTURING INDUSTRY übernommen. Als „Cluster Industrie“ werden wir drei uns gegenseitig unterstützen und ergänzen.
Ich grüße Sie herzlich
Ihre
Annina Schopen
Chefredakteurin