Verbundswerkstoffe
Bessere Umweltbilanz für Carbon-Komponenten
Isoco und V Frames haben mit Lehvoss die Zusammenarbeit bei hochleistungsfähigen faserverstärkten Verbundwerkstoffen, einschließlich langer Carbonfaser- und Biopolymer-Carbon-Compounds vereinbart. Hauptziel ist, die Leistungsfähigkeit der Rohstoffe zu steigern.
Nachdem V Frames in die Massenproduktion von spritzgegossenen Carbon-Rahmen, -Gabeln, -Cockpits und anderen Komponenten für mehrere OEMs eingestiegen ist, ist jetzt das Hauptziel, die Leistungsfähigkeit der Rohstoffe zu steigern. Mit diesem Schritt sollen zukünftige Rahmen leichter und schlagfester werden. Zum Einsatz kommen Werkstoffe deren E-Moduln von derzeit 32.000 MPa auf langfristig bis zu 50.000 MPa erhöht werden. So wird die Steifigkeit der Komponenten weiter erhöht.
V Frames produziert bereits sehr nachhaltige Fahrradrahmen und reduziert, gemäß einer LCA der Universität Linz, Österreich, den CO2-Fußabdruck im Vergleich zur traditionellen Aluminiumrahmenproduktion um 64%. Darüber hinaus konzentrieren sich V Frames und Lehvoss auf Compounds, die recycelte Fasern aus verschiedenen Branchen enthalten. Am Ende ihrer Lebensdauer werden die Produkte wieder recycelt, um eine 100 % Kreislauffähigkeit zu gewährleisten. Die gesamte Produktion ist in Deutschland angesiedelt. Der reduzierte Transportaufwand von Materialien und Teilen führt ebenfalls zu einer Reduzierung des CO2-Fußabdrucks. Die Entwicklungskooperation mit Lehvoss soll die Umweltbilanz weiter verbessern, indem erstmals carbonfaserverstärkte Biopolymere in die Fahrradrahmen- und Komponentenproduktion eingeführt werden.
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Geschäftsführer Michael Müller erläutert: „Beispielsweise hat der Buddy Electric / Isoco X1-Rahmen den Fallgewichtstest mit 23 kg bei einer Fallhöhe von 1120 mm bestanden, ein Niveau, das weit über den maximalen Testanforderungen aller Institute liegt und von den meisten Aluminium- und herkömmlichen Carbonrahmen nicht erreicht werden kann. Das für diese Hochleistungsrahmen verwendete Material ist jetzt auch für Dritte verfügbar. Weitere Materialien werden derzeit entwickelt und getestet, wie z. B. das weltweit erste biobasierte Langcarbonfasermaterial für das Wasserinjektionstechnologie (WIT)-unterstützte Spritzgießen.“
„Die im Rahmen dieser Kooperation auf den Markt gebrachten neuen Materialien stellen eine völlig neue Generation dar, die aus Weltneuheiten bestehen. Biobasierte Langfasermaterialien für das WIT-Spritzgiessen, Biobasierte Polyamide verstärkt mit kurzen Carbonfasern, Ökonomische, ökologische und leistungsoptimierte Werkstoffe auf Basis von PA, Carbonfaser- und Glasfasercompounds “, so Eric Folz, Senior Business Development Manager bei Lehvoss. Alle in der Kooperation entwickelten und getesteten Materialien sind käuflich zu erwerben.