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Größer denn je am Bodensee
Gewichtsreduzierung, Leichtbau, Materialeinsparung, Ressourcenschonung, Produktions- und Material- sowie Energieeffizienz, Werkstoff-Alternativen – auf diese aktuellen und erst recht künftig an Bedeutung gewinnende Fragen wollen die Unternehmen der Kunststofftechnik die passenden Antworten geben. Nicht zuletzt während der letzten großen Veranstaltung der Branche in diesem Jahr, der Fakuma in Friedrichshafen.
Offenbar haben die Unternehmen in diesem Jahr besonders viel zu sagen, die Messehallen sind laut Projektleiterin Annemarie Lipp ausgebucht. 1564 Aussteller, davon exakt 1056 aus Deutschland (Stand: Anfang August 2011) haben sich bereits angemeldet. Und damit sei voraussichtlich das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Denn vor allem aus dem fernen Ausland (Asien, Amerika) und aus der Türkei gebe es eine starke Nachfrage. Zwar seien alle Messehallen in der modernen Messe Friedrichshafen komplett belegt. Jedoch hat man in den Foyers West und Ost noch kleine Reserveflächen ausgewiesen, um neuen Ausstellern sprich: innovativen Unternehmen die Chance zu geben, sich während der Fakuma zu präsentieren.
Die guten Aussichten für die Veranstaltung resultieren sicher auch aus dem rasanten Aufschwung der gesamten Branche. Sie hatte in der Krise und in der Folgezeit offensichtlich ihre Hausaufgaben gemacht und konnte somit bereits ab Anfang 2010 schnell zu alter Stärke wachsen. Gerade in Zeiten, in denen Leichtbau und effizienter Umgang mit den Ressourcen im Mittelpunkt stehen, können die Maschinen- und Werkstoffhersteller sowie die Verarbeiter mit international wettbewerbsfähigen oder sogar vorbildlichen Lösungen punkten.
Geschlossene Prozesskette Kunststofftechnik
Da es aber auch im Messegeschehen nicht die pure Masse allein den Erfolg bestimmt, wurde ein weiteres Mal an neuen Themen und Veranstaltungen gefeilt. So wird in diesem Jahr erstmals der Themenpark „Kunststoffe in der Medizintechnik“ ausgewiesen. Hier stellen im Eingangsbereich West auf über 500 Quadratmetern Spezialisten ihre Technologien, Verfahren und Lösungen für die wirtschaftliche Produktion medizintechnischer Produkte vor.
„Im Verbund mit dem breiten jedoch klar fokussierten Produkt- und Leistungsportfolio“, so der Veranstalter, ergeben sich schließlich mehrere weitere oder neue Lösungsansätze zur Effizienzsteigerung in allen Bereichen der Kunststoffbe- und -verarbeitung. Die Messe konzentriere sich bewusst auf die Kunststoffverarbeitung und bilde dazu das Weltangebot in Hard- und Software sowie Dienstleistungen ab. Das reicht vom Produktdesign bis zum effizienten Recycling von Kunststoffen und Kunststoffprodukten.
Schneller zu den Innovationen
Letzteres Thema gewinnt auch innerhalb der Fakuma an Bedeutung, zumal die Kunststoffverwerter ihre Kapazitäten ausbauen, weil die knapper werdenden Ressourcen am Ende zu einer noch höheren Recyclingquote und zu einer noch intensiveren Verwertung von Altmaterialien, Abfällen und Produktionsrückständen führen werden.
Das alles zu sehen und im besten Fall zu „begreifen“, muss man allerdings erst einmal das Messegelände erreichen. Seit Eröffnung der neuen Messe in Friedrichshafen wurde allerdings – so die Meinung gestandener Messeteilnehmer – mehr über die Optimierung der Verkehrsanbindung diskutiert als daran gebaut. Dement- sprechend schwierig gestaltete sich typischerweise die morgendliche Anfahrt für die regelmäßig einige Zeitreserven einzuplanen waren. Mitte 2009 endlich wurde der Ausbau der Messestraße in Angriff genommen, seit Mitte 2010 fließt der Verkehr auf einer vierspurigen Straße. Zudem erhielt der Kreisel bei der Messe einen weiteren Bypass in Richtung Stadt. Dadurch entstanden auf dem Parkstreifen zusätzliche 130 Parkplätze. Damit sollte die Fahrt zu und von der Messe in diesem Jahr deutlich entspannter und flotter möglich sein. Nun hoffen die Messebetreiber darauf, dass auch die Mittel für den Bau der B31 bereitgestellt werden, um Optimierungen im weiteren Umfeld zu erreichen.