Plast-Szene
Kautschuk: Niedriges Niveau mit Aufwärtstendenz
Die weltweite Nachfrageschwäche hinterließ in der deutschen Kautschukindustrie auch im 1. Halbjahr 2009 ihre Spuren. Der Branchenumsatz sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 23,1 Prozent und lag mit um 4,4 Mrd. Euro fast 1,3 Mrd. Euro niedriger. Der Umsatz mit ausländischen Abnehmern gab um 26,8 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro nach. Das Umsatzminus im Inland lag mit 3,1 Mrd. Euro um 21,4 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Stärker als die Produzenten von Bereifungen waren im 1. Halbjahr 2009 die Hersteller Technischer Elastomer-Erzeugnisse (TEE) betroffen. Sowohl mit inländischen als auch mit ausländischen Kunden sank der Umsatz um mehr als 30 Prozent.
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Der Inlandsumsatz der Hersteller von TEE für die Kfz-Industrie sank im 1. Halbjahr 2009 um 36,2 Prozent und für andere Anwendungen um 27,3 Prozent. Der Exportumsatz verringerte sich um 39,7 Prozent bzw. 20,4 Prozent. Die weniger starken Rückgänge im Non-Automotive-Sektor sind darauf zurück zu führen, dass es auch in der derzeitigen Krise noch gut laufende Abnehmerbranchen mit stabilen bis steigenden Umsätzen gibt. Die insgesamt schwache Nachfrage im ersten Halbjahr 2009 führte zu einem Produktionsrückgang in der deutschen Kautschukindustrie von 25,4 Prozent. Die Beschäftigtenzahl sank um 18,1 Prozent. Betroffen hiervon waren bislang vor allem Zeitarbeitnehmer und befristete Arbeitsverhältnisse und nur in wenigen Fällen die Stammbelegschaften.
Für Automobilzulieferer zeigt das Barometer bereits seit Februar und für die Zulieferer an andere Industrien und den Handel seit Mai 2009 leichte Besserung. Die Kapazitätsauslastung erholte sich seit April 2009 und der Anteil der Kurzarbeiter in den Unternehmen ist seit Juni leicht rückläufig. Auftragseingang und Exportgeschäft der Automobilzulieferunternehmen zeigen steigende Tendenz. Bei den anderen Herstellern wurde nach Rückgängen bis zum April 2009 im Juli das Januar-Niveau wieder erreicht. Diese positiv klingenden Daten stehen allerdings auf dünnem Eis: Sie basieren auf Vormonatsvergleichen seit Januar 2009, lassen also den Vorjahresvergleich außer Acht. Die Werte des Basismonats, Januar 2009, lagen um rund 30 Prozent unter dem des Januar 2008.