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„Die USA waren für uns ein Meilenstein“
PVS-Kunststofftechnik aus Niedernhall produziert Isolationen für Elektromotoren und Lüftungsteile im Spritzgussverfahren. Seit fast 20 Jahren ist das Unternehmen mit einem Standort in Huber Heights, Ohio, im Mittleren Westen der USA vertreten. Im Interview erzählt Geschäftsführer Jürgen Frank, wie Ohio zum wachstumsstärksten Standort wurde.
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PVS wurde 1976 als Einmannbetrieb gegründet. Heute beschäftigen Sie 500 Angestellte an vier Standorten. Was waren die wichtigsten Stationen in Ihrer Unternehmensgeschichte?
Die USA waren für uns ein Meilenstein. Alles fing damit an, dass ich bei einem Messebesuch 2003 von einem Vertreter der Dayton Development Coalition angesprochen wurde. Das ist ein regionaler Partner der Wirtschaftsförderungsgesellschaft JobsOhio. 2004 haben wir dann den ersten Auftrag aus den USA bekommen. Unser Kunde wollte aber, dass wir eine Adresse in den USA haben.
Wie ging es dann für Sie weiter in den USA?
Dann habe ich mir eine Landkarte der USA genommen und alle unsere Kunden eingezeichnet. Dayton lag genau in der Mitte. Dort gibt es eine Anbindung an die I-70 und I-75 – eines der wichtigsten Autobahnkreuze in den USA. Außerdem hat Dayton einen internationalen Flughafen. Einer unserer Kunden aus Deutschland war auch schon vor Ort. Dann habe ich mich mit meinem Kontakt aus Dayton und mit JobsOhio in Verbindung gesetzt und gesagt: „Wir brauchen einen Standort“.
Wie hat Ihnen JobsOhio bei der Ansiedlung geholfen?
JobsOhio hat für mich einen Standortbesuch organisiert: mit Kundengesprächen und Treffen mit Banken, Stromanbietern und Versicherungen. Also eigentlich alles, was es gebraucht hat. Außerdem habe ich mir verschiedene Standorte angeschaut. So eine Art der Unterstützung bei einer Firmengründung habe ich nirgendwo sonst erfahren. Es war unbürokratisch und schnell. Das ist für uns sehr wichtig, denn wir sind ein mittelständisches Unternehmen: Bei uns gibt es niemanden, der die Auslandsstandorte in Vollzeit aufbaut und betreut.
Haben Sie auch finanzielle Unterstützung erhalten?
Ja, wir haben Steuervergünstigungen und zinsgünstige Darlehen von der Gemeinde in Anspruch genommen. Außerdem haben wir Zuschüsse für Erweiterungen und Bauvorhaben erhalten - und das Ganze sehr unbürokratisch.
Sie sind mit fünf Mitarbeitern an ihrem Standort in Dayton in Ohio gestartet. Heute beschäftigen Sie dort 85 Mitarbeitende. Wie blicken Sie in die Zukunft?
Die ersten Jahre waren hart: Wir mussten erst einmal unser Kundennetzwerk ausbauen. Und auch wir haben Schwierigkeiten Personal zu finden und auszubilden. Im letzten Jahr verzeichneten wir aber ein Wachstum von 35% in Ohio – das ist unser am schnellsten wachsender Standort. Viele unsere Kunden verlagern ihre Produktion nach Nordamerika. Denn auch in den USA wird Elektromobilität immer wichtiger. Wir glauben, dass wir für diese Entwicklung gut gewappnet sind. Dieses Jahr werden wir weitere 11 Millionen Euro in den Ausbau unserer Produktionskapazitäten in den USA investieren. Das ist für uns eine sehr große Investition und ein klares Bekenntnis in die Zukunft.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft JobsOhio berät Firmen bei der Standortsuche in Ohio und bietet finanzielle Unterstützung bei der Ansiedlung. Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Beratungsgespräch!