Genauigkeit bis zu 0,1 Millimeter - Oberflächen-Beschaffenheit nah am Original
Polypropylen im 3D-Druck
Mit Toleranzen von ±0,1 Millimeterlassen sich laut Dienstleister auch aus Polypropylen im 3D-Druck Bauteile und Prototypen produzieren. Damit liege das Verfahren im Bereich der Genauigkeiten des Lasersinterns von Polyamid und Gummi. Prototypen sollen dem späteren Serienprodukt in ihren Eigenschaften möglichst weitgehend gleichen. Dazu gehören nicht nur die Abmessungen, sondern beispielsweise auch Festigkeit, Oberflächen-Beschaffenheit und Farbe. Zusätzlich zu Polyamid, Polyamid mit Glasverstärkung und Gummi bietet das österreichische Unternehmen 1 zu 1 Prototypen auch Polypropylen als Werkstoff für das Lasersintern an.
Durch Verwendung des Original-Werkstoffs werden die Abweichungen zur späteren Serienfertigung kleiner. Die Schichtdicke beim Lasersintern beträgt lediglich 0,1 Millimeter. Damit lassen sich auf den Anlagen selbst Gewinde oder Filmscharniere mit 0,2 Millimeter Dicke aus Polypropylen fertigen. Wanddicken sind ab 0,45 Millimeter möglich, Stifte und Bohrungen ab 1 Millimeter Durchmesser. Auch die Beschaffenheit der sandrauen Oberfläche sei nahe am Original-Spritzgussteil.
Der 3D-Druck ermöglicht zudem die Fertigung von komplexen Bauteilen in einem Arbeitsgang. So können 3D-Drucker beispielsweise ein voll funktionsfähiges Scharnier herstellen, das üblicherweise aus mindestens drei Teilen zusammengesetzt werden muss. Das eröffnet neue Möglichkeiten im Rapid Manufacturing, also der Fertigung von Kleinserien. Das erweiterte Angebot an Werkstoffen macht das Lasersintern als Fertigungstechnologie interessanter.
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Mittelfristig könnte, so der Verarbeiter, rund ein Viertel der bisher in Polyamid gefertigten Teile aus Polypropylen hergestellt werden. Der Werkstoff ist gegen die meisten organischen Lösungsmittel, Fette und Laugen beständig. Da Polypropylen keine Weichmacher enthält, wird es auch in der Lebensmittel-Industrie häufig eingesetzt.