Förderbänder Reinraum
Saubere Sache – Förderbänder im Reinraum
Förderbänder, die sich auch für den Einsatz in Reinräumen und „kontrollierten Zonen“ eignen, müssen jeweils entsprechend den speziellen Rahmenbedingungen ausgelegt werden.
Auch Reinraumfertiger benötigen auch geeignete Fördertechnik, um Teile aus der Maschine zu transportieren, vom Anguss zu trennen und zu puffern. Trotz normierter Reinraumklassifikationen gibt es allerdings keine allgemein gültige Spezifikation, wie Förderbänder ausgeführt sein müssen. In der Regel muss je nach konkreter Aufgabenstellung und Kundenphilosophie entschieden werden, welche Ausstattungsmerkmale im Detail notwendig sind. Die grundsätzlichen Forderungen bestehen in der bestmöglichen Vermeidung jeglichen Abriebs und einer einfachen Reinigung. Eine regelmäßige Forderung ist, Gurte mit FDA-Zulassung einzusetzen. Hierbei wird allerdings lediglich die Oberfläche beziehungsweise das Material des Gurtes spezifiziert. Ob der Gurt Abrieb erzeugt, hängt von anderen konstruktiven Merkmalen des Förderbandes ab. Es spielt beispielsweise eine Rolle, ob der Gurt zwangsgeführt wird. Hier werden dann häufig Nuten in den Antriebs- und Umlenkrollen vorgesehen, in denen eine Keilleiste läuft, die an der Gurtunterseite befestigt ist. MTF verzichtet auf dieses Hilfsmittel und setzt ballig gedrehte Rollen ein, um Abrieb – auch im Bandkörper – konsequent zu vermindern. Bei abgewinkelten Förderbändern spielt die Querstabilität des Gurts eine entscheidende Rolle. Hier bietet ein patentiertes Verfahren die entscheidende Technik, um auch bei sich ändernden Förderwinkeln zwischen 0 und 60 Grad eine immer gleich bleibende Gurtspannung und damit geringen Abrieb zu erzeugen. Geschlossene Oberflächen von Förderbändern lassen sich deutlich besser reinigen als Kunststoff- oder Edelstahl-Gliederbänder.
Neben dem eigentlichen Abrieb muss die Fördertechnik so ausgeführt sein, dass sich möglichst keine „toten Ecken“ oder schwer zu reinigende Bereiche ergeben. Standardmotore sind häufig ein Problem, da sie schwer zugängliche Kühlrippen aufweisen und der Kühler Luftverwirbelungen verursacht. Es bieten sich in den Bandkörper integrierte Antriebskonzepte oder Trommelmotore an. Beide Konzepte haben den Vorteil, dass sie glatte Oberflächen am Bandkörper ermöglichen. Trommelmotore können darüber hinaus auf Lüfter verzichten. Um Abrieb zu vermeiden, sollte die Fördergeschwindigkeit so gewählt werden, dass das Förderband nicht schneller läuft als für die jeweilige Aufgabenstellung notwendig. Es bieten sich Taktsteuerungen an, die das Förderband nur starten, wenn die Maschine läuft. Das spart außerdem Energie und mindert den Verschleiß. Bei besonderen Ansprüchen hinsichtlich zugelassener Materialien können die Förderband-Profile mit einer FDA zugelassenen Beschichtung versehen werden. Alternativ können die Innenseiten des Förderbandes mit Edelstahl ausgekleidet oder auf den Gurten Führungshilfen wie Wellkanten oder Längsleisten aus FDA-zugelassenen Materialien aufgebracht werden. Führungshilfen auf den Gurten verhindern Relativbewegung des Förderguts zu feststehenden Führungen und sorgen für schonenden und abriebarmen Transport.
Gerade im Kunststoffbereich gilt es, statische Aufladungen an den Produkten abzuleiten, um Staubanhaftung zu vermeiden. Hier spielen neben antistatischen Laufdecken auch Anbauten wie Ionisationsgeräte eine Rolle. Diese können beispielsweise auf den Polycarbonatabdeckungen montiert werden und mit zusätzlichen Lüftern oder Luftanschlüssen versehen werden. Hier bewirkt eine geringe Bandgeschwindigkeit längere Einwirkdauer der Ionisation und entsprechend bessere Ergebnisse. Bei der Auslegung von Förderbändern für Reinraumanwendungen gibt es keinen Königsweg. Es muss im Detail auf Basis der jeweils spezifischen Anforderungen eine sinnvolle Ausstattung konfiguriert werden.