Substitution von PFAS

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Fraunhofer LBF sucht Projektpartner

Mehrere Tausend chemische Stoffe der PFAS-Gruppe sollen verboten werden. Mit dem neuen Projekt „Evaluierung von Optionen zur Substitution von PFAS in ausgewählten Anwendungen“ wird das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF aktiv und sucht Industriepartner.

Mehr als 10.000 Per- und Polyfluoroalkyl-Chemikalien (PFAS) stehen auf der Verbots-Vorschlagsliste der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA), die im Februar 2023 veröffentlicht wurde und sich aktuell in der Evaluierung befindet. © Fraunhofer LBF

Gemeinsam sollen Möglichkeiten, Vor- und Nachteile, Grenzen und Chancen möglicher Ansätze zur Substitution von PFAS-Polymeren erarbeitet werden. Die Teilnehmer sollen unterstützt werden, die eigene Situation und die aus einem möglichen PFAS-Verbot resultierenden individuellen Herausforderungen besser einschätzen zu können.

Trotz drohenden Verbots wettbewerbsfähig bleiben

FAS-Polymere haben wegen ihrer Beständigkeit unter extremen Bedingungen und ihrem einzigartigen Eigenschaftsportfolio in vielen Anwendungen und industriellen Produkten, Maschinen und Anlagen Einzug gehalten und sind heute nahezu allgegenwärtig. Im Kontext mit Kunststoff-, Elastomer- und Gummi-Anwendungen werden PFAS-Polymere beispielsweise in Dichtungen, Kabeln und Beschichtungen eingesetzt. Aufgrund ihrer hohen Beständigkeit sind PFAS jedoch bioakkumulativ und können für die Umwelt eine Gefahr darstellen. Außerdem stehen sie im Verdacht, verantwortlich für Gesundheitsschäden zu sein.

Einsatz von Ersatz-Materialien prüfen

Da PFAS wegen der Kosten oft nur dort eingesetzt werden, wo ihre herausragenden Eigenschaften – unter anderem hohe Temperatur- und Medienbeständigkeit, Verschleißschutz und elektrische Isoliereigenschaften – dies unbedingt erfordern, ist eine Substitution üblicherweise nicht ohne weiteres möglich. Außerdem sind Produkte wie Pumpen, Kompressoren oder Armaturen, in denen heute PFAS-Komponenten enthalten sind, meist sehr langlebig und weit über die aktuell diskutierten Übergangsfristen von maximal 13,5 Jahren in Gebrauch. Entlang der Produktkette ist es dringend notwendig, frühzeitig den Einsatz von Ersatz-Materialien zu prüfen und zu bewerten. 

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Ansätze zur Substitution frühzeitig erkennen

Das Ziel dieses neuen Verbundprojektes ist, den relevanten Stand der Technik und Wissenschaft im Kontext PFAS-Substitution für Polymere am Beispiel ausgewählter Anforderungsprofile, Materialien und Anwendungen zusammenzutragen und zu bewerten. Ferner sollen die Möglichkeiten, Vor- und Nachteile, Grenzen und Chancen möglicher Ansätze zur Substitution von PFAS-Polymeren aufgezeigt werden. Diese werden es den Projektbeteiligten ermöglichen, die eigene Situation und die aus einem möglichen PFAS-Verbot resultierenden, individuellen Herausforderungen und Möglichkeiten besser einzuschätzen.

Das Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF sucht für das Projekt Partner aus Industrie und Wirtschaft.

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