UniversalprüfstandBauteile und Module flexibel testen
Modulares Prüfsystem. Mechatronische Funktions-, Stabilitäts- und Belastungstests verschiedener Bauteile, Baugruppen und Endprodukte mit nur einem System zu prüfen – das verspricht Produktentwicklung und Qualitätssicherung neue Möglichkeiten, auch und besonders in kleineren und mittelständischen Unternehmen.
In allen Branchen müssen Bauteile, Baugruppen und Produkte ihre Marktreife in technischen Funktions- und Belastungstests unter Beweis stellen. Das kostet viel Zeit und verschlingt oft Unsummen für Aufbau und Betrieb aufwändiger Prüfstände. Hier setzt das Konzept des Universalprüfstands Smarttester an: Diese Komplettlösung soll besonders flexibel und multifunktional einsetzbar sein – und dabei einfach zu bedienen. Im Zentrum stehen mechatronische Testreihen. Sie sollen sich dank eines innovativen Modul-Baukastens auch bei schnell und häufig wechselnden Aufgabenstellungen auf nur einer Anlage statt der sonst üblichen mehreren Einzelprüfstände durchführen lassen. Zudem ist die Bediensoftware laut Anbieter Inotec AP mit grafischer Drag and Drop-Oberfläche sofort verständlich und setzt keine Programmierkenntnisse voraus.

Grundaufbau und Energieversorgung, Antriebs- und Steuerungstechnik, Mess- und Sensortechnik, Spanntechnik und elektrische oder pneumatische Stell- und Positioniersysteme sowie Sicherheitstechnik und Erweiterungselemente – alle Komponenten des Smarttesters seien in mehreren Varianten als frei miteinander kombinierbare Module angelegt. So könne sich der Anwender jeden benötigten Prüfaufbau zusammenstellen lassen. Bei späteren Erweiterungen oder kurzfristigen Umbauten können im Rahmen des Modulcycling-Konzepts von Inotec AP nicht mehr benötigte Komponenten gegen neuere oder leistungsstärkere getauscht werden.
Mehrere Prüfabläufe parallel fahren
Wie lange hält das Folienscharnier der Lüftungsklappe? Welche Dauerlast vertragen die Nietverbindungen der Stehleiter? Wie viele Ons und Offs macht der Kippschalter mit? Wann macht das Winkelgelenk am Staubsauger schlapp? Wie viele Umdrehungen schafft die Antriebswelle? Wie oft kann der gesinterte Greifer zupacken bis er bricht? Die Software der Prüfanlage erlaubt es, mehrere verschiedene Prüfabläufe parallel zu fahren. Dank der grafischen Steuerungsoberfläche sollen sich auch komplexe Prüfprozesse anlegen, konfigurieren, editieren und verwalten lassen. Der Anwender erledige das einfach per Fingertipp am Touchscreen, indem er die softwareseitig angebotenen Elemente-Symbole von Aktuatoren, Sensoren und Funktionen seinem realen Prüfablauf entsprechend am Bildschirm positioniert und kombiniert, die definierten Leistungswerte eintippt und den Prozess startet. Das System akzeptiere nur richtige Verknüpfungen, schließe fehlerhafte Kombinationen aus und ermögliche es, alle Prüfabläufe über Protokollfunktionen zu dokumentieren.

Der Modulbaukasten enthält auch die Komponenten, die der Anwender zur Montage seiner produktspezifischen Prüfaufbauten benötigt – beispielsweise Aluminiumprofile, Schnellverbinder und Gelenkarme. In der Regel sei nur ein geometrischer Adapter für den Prüfling anzufertigen. Darüber hinaus kann der Kunde auf das Inhouse-Engineering des Anlagenherstellers zugreifen, falls seine prüftechnischen Ansprüche außerhalb der Norm liegen und das Knowhow eines Sondermaschinenbauers erfordern. Das ist beispielsweise für Anwender interessant, die Produkte prüfen wollen, deren Abmessungen die Größe der Standard-Aufspannplatte überschreiten. In solchen Fällen lassen sich externe Prüfaufbauten realisieren und als platzsparende Alternative die mobile Rack-Variante des Smarttesters einsetzen.
Da ein Universal-Prüfsystem die Aufgaben mehrerer konventioneller Spezialprüfstände übernimmt, können sich auch kleinere und mittelständische Unternehmen möglicherweise in Sachen Prüftechnik auf eigene Beine stellen. Als Einstiegsvariante ist es zudem möglich, zunächst Prüfreihen als Dienstleistung auszuführen zu lassen, um dann im zweiten Schritt das Universal-Prüfsystem zu übernehmen.

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