Elektrisch leitende Kunststoffe
Nachhaltige Mobilität - mehr Funktionen in den Werkstoff
Ein erhöhter Anteil von Kunststoffen im Fahrzeug - und damit die gewünschten Gewichtssenkungen - wird mit zusätzlicher Funktionsintegration möglich. Ein Beispiel dafür sind elektrisch leitfähige, permanent antistatische und abschirmende Kunststoffe.
Schwere Materialien wie Metalle und Glas werden zunehmend von Kunststoffe substituiert. Das betrifft neben Interieur-Bauteilen wie Abdeckungen und Säulenverkleidungen auch Karosseriebauteile sowie elektrisch abschirmende und ableitende Kunststoff-Konstruktionen. Gerade elektrisch leitfähige, abschirmende oder permanent antistatisch ausgerüstete Kunststoffe gewinnen beim erhöhten Einsatz leistungsfähiger Akkumulatoren und Elektromotoren an Bedeutung.
Elektromagnetische Abschirmungen werden in der Regel bei Gehäuseteilen mit Leitungsummantelungen oder Leitbeschichtungen realisiert. Hierunter zählen abschirmende Abdeckungen für Verteilerkappen- und Zündkabel. Aber auch selbstregelnde Heizelemente, beispielsweise für Kfz-Spiegel oder Scheibenwaschdüsen werden aus leitfähigen Kunststoffen hergestellt. Applikationsgerechte Formulierungen für elektrisch leitfähige, permanent antistatische und abschirmende Kunststoffe entwickelt und projektiert Grafe, deren zugeschnittene Werkstoffentwicklungen nach eigenen Angaben zunehmend als klassische Konstruktionswerkstoffe Einzug in den Automobilbau halten. So sei beispielsweise ein ultraleichtfließendes PP-Material hochleitfähig modifiziert und gleichzeitig verschiedenen Anforderungen hinsichtlich Mechanik, Alterung und Prozesssicherheit angepasst worden. Mittlerweile wurde das Produkt als Standardmaterial in den Produktkatalog elektrisch leitfähiger Kunststoffe aufgenommen.
Um die Vorteile moderner Werkstoffe auch voll und prozesssicher nutzen zu können, hat Grafe darüber hinaus erstmalig spezifische Datensätze zur Moldflow-Simulation bereitgestellt. Mit deren Hilfe könne der Kunde seine Bauteil- und Werkzeugkonstruktionen einfacher und schneller auf die spezifischen Materialien hin analysieren und optimieren. Die Prozessfähigkeit, Herstellbarkeit und Funktionalität der Spritzgussteile könne vor Serienbeginn frühzeitig bewertet und optimiert werden.