Elektrisch leitfähige Kunststoffe
Kunststoffe können besser leiten
In Zusammenarbeit zwischen Werkstoffentwickler und einem Hersteller von Datenspeichersystemen wurden die Führungselemente eines Tape-Backup-Systems in Kunststoff designed. Das Besondere: Die Schienen müssen in hohem Maß elektrisch leitfähig sein.
Elektrische Leitfähigkeit ist an diesen Bauteilen gefordert, um eine Schädigung der Daten durch elektrostatische Entladung zu vermeiden. Allerdings konnte man hier nicht die üblichen Füllstoffe wie Leitruß oder C-Faser einsetzen, da sie aufgrund des abrasiven Verhaltens das Band beschädigen könnten. Zudem sollte der Werkstoff hohen Verschleißwiderstand aufweisen, damit auch nach vielen tausend Stunden Laufzeit kein Schaden durch Abrieb des Führungselements verursacht wird. Aufgrund der hohen Anforderungen entwickelte Epic ein Produkt aus der Werkstoffreihe Star-Therme E weiter.
Eine weitere Anforderung an diesen Werkstoff ist eine UL 94V0-Listung bei geringer Wanddicke, wobei der Werkstoff zudem verschiedenen Umweltstandards wie RoHS entsprechen sollte. Weitere Anforderungen waren hohe Bruchdehnung für die Montage der Teile sowie gute Fließfähigkeit um die dünnwandigen Bauteile zu füllen.
Die Eliminierung von Kohlenstoffabrieb ergibt für diesen Werkstoff auch zusätzliche Ansätze in Reinraumanwendungen, zum Beispiel bei der Chipfertigung. Dank UL 94V0-Listung, RoHS Konformität und guten Verarbeitungseigenschaften kommen zudem Anwendungen mit hohem, durch Papier verursachten Verschleiß in Betracht, beispielsweise in Druckern oder Geldautomaten.