Elektromobilität der anderen Art
Mit Elektro-Surfboards über die Wellen
Elektromobilität ist weltweit auf dem Vormarsch. Aus einem flammgeschützter PC+ABS-Blend wurde nun ein ganz spezielles Projekt realisiert: Statt auf die Straße geht es aufs Wasser: Die elektrisch angetriebenen Onean Surfboards von Aquilaboards enthält austauschbare Batterien in schlagfesten und flammgeschützten Gehäusen.
„A new sport is coming” – mit diesem Slogan bewirbt Aquilaboards, ein Spin-Off des spanischen Ingenieur- und Technologiedienstleisters Bizintek, die vollelektrischen Jetboards. Unter der Marke Carver werden motorisierte Surfboard mit Leistungen zwischen 750 und 10 000 Watt angeboten, die Höchstgeschwindigkeiten zwischen 10 und rund 35 km/h ermöglichen sollen.
Allen drei Typen gemeinsam ist ein Jet-Antrieb. Dazu gehört auch eine leichte Plug-and-Play-Batterie, die sich mit wenigen Handgriffen aus dem expandierten Polystyrol (EPS)-Korpus der Boards entnehmen lässt und nach 2,5 Stunden Ladezeit wieder startbereit ist. Das Board mit der höheren Leistungsfähigkeit enthält zwei Batterien. Ihre Gehäuse bestehen aus dem PC+ABS-Blend Bayblend FR3010 von Covestro.
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Auf den ersten Blick unterscheiden sich die Anforderungen an die Batterien der Onean-Jetboards kaum von denen etwa an Akkus für Pedelecs (E-Bikes) oder elektrische Geländemotorräder: Sie sind bei ihrem Einsatz Wind und Wetter ausgesetzt, erwärmen sich beim Laden und Entladen – und können zu Boden fallen. Dabei darf die Batterie natürlich nicht beschädigt werden. Hier kkönne der gewählte Werkstoff punkten: Der unverstärkte Spritzgusstyp zeichne sich durch erhöhte Wärmeformbeständigkeit (Vicat/B 120 = 110 °C), hohe Schlagzähigkeit und günstiges Spannungsrissverhalten aus.
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Dimensionsstabil und flammwidrig
Beim Surfboard-Einsatz bewähre sich außerdem die Dimensionsstabilität des Blends, denn die Batterien müssen immer perfekt in die Halterungen passen: Gerade beim Einsatz im Wasser darf es keine undichte Stelle geben, durch die Feuchtigkeit in den Akku gelangt. Und selbstverständlich ist hier wie überall, wenn Elektrizität im Spiel ist, auf Flammwidrigkeit zu achten: Das eingesetzte Bayblend erreicht laut Covestro bei 1,5 Millimetern Wanddicke die Kategorie UL 94 V-0 im Flammschutztest der Underwriters Laboratories, bei 1,2 Millimetern die Klasse V-1. Die hohe Chemikalienbeständigkeit des Blends sei zudem ein Pluspunkt zum Beispiel im Kontakt mit Sonnen- und Insektenschutzmitteln.
Für ein Produkt, das in der freien Natur eingesetzt wird, nicht ganz unwichtig: Die Flammschutzsysteme dieser Werkstofffamilie seien kompatibel mit den Ansprüchen diverser Umweltsiegel, etwa dem „Blauen Engel“ (Deutschland) oder dem TCO-Label, das Materialien kennzeichnet, die für ein späteres Recycling konzipiert sind.