zurück zur Themenseite

Artikel und Hintergründe zum Thema

Automobilinterieur

Spritzgießverfahren für hoch-dekorative Oberflächen

Kaskadenspritzgießen verbessert Prozesse und eröffnet neue Möglichkeiten verzugsarme Spritzgießteile mit hochwertigen Oberflächen zu produzieren.

Sehr verzugsarm spritzgegossene Akzentleiste 940 Millimeter lang. (Quelle: KTB)

Verchromte Kunststoffteile sind in modernen Automobilen aus gutem Grund weit verbreitet. Sie ermöglichen die erforderliche hohe Funktionsintegration und das geringe Gewicht von Spritzgießteilen mit einer Echt-Metall-Oberfläche – und liefern damit eine attraktive Optik.

Neue Ideen und Visionen der Designer schieben die Anforderungen an verchromte Bauteile in der Automobilindustrie und an deren Produzenten immer weiter hinaus. Von zunächst kleinen Bauteilen wie Einleger in Lüftungselementen bis hin zu großen Elementen in Türverkleidungen, haben galvanisierte Kunststoffteile ihren Anteil am Automobilinterieur weiter gesteigert. Sie müssen trotz oft filigraner Geometrie geringe Toleranzen erreichen, um die Montagefähigkeit zu sichern, und gleichzeitig hinsichtlich Oberflächenqualität hohen Ansprüchen genügen. Hier stoßen die herkömmlichen Spritzgießverfahren jedoch an ihre Grenzen.

In Simulationen werden Anspritzpunkte und Öffnungszeiten der Düsen optimiert. (Quelle: KTB)

Zwar lassen sich lange Bauteile durchaus mit den bekannten Spritzgießverfahren herstellen, kritischer Punkt dabei ist jedoch die Maßhaltigkeit. Hohe Drücke während des Einspritzvorgangs sorgen gleichzeitig für Verzug während der Abkühlphase außerhalb der Spritzgießwerkzeuge. Diesem begegnet man dann gerne mit Einbau zusätzlicher Anspritzpunkte. Diese Strategie führt aber zu Bindenähten, die oft eine ungewollte Markierung auf der Bauteiloberfläche hinterlassen.

Anzeige

Abhilfe kann das Kaskadenspritzgießen bringen. Während beim herkömmlichen Spritzgießprozess Kaltkanalverteiler die Befüllung des Bauteils sicherstellen, werden beim Kaskadenspritzgießen mehrere Heißkanaldüsen mit Nadelverschlusssystemen eingesetzt. Diese Nadelverschlussdüsen öffnen nicht gleichzeitig, sondern nacheinander. Die gezeigte Akzentleiste wird zunächst über die Heißkanaldüse in der Mitte angespritzt. Erst nach Überströmen der weiteren Anspritzpunkte öffnen die entsprechenden Düsen. So kann man die Vorteile der Mehrfachanspritzung mit der Bindnahtfreiheit verbinden. Die Angusspositionen werden, wie in dem gezeigten Beispiel, in Füllsimulationsrechnungen optimiert.

Diese Technologie setzt KTB nach eigenen Angaben seit drei Jahren erfolgreich bei mehreren Projekten ein. Weitere Entwicklungen laufen derzeit. Hier wird immer, basierend auf Simulationsrechnungen, die günstigste Anspritzsituation in Hinblick auf das Verzugsergebnis ermittelt. Die Nachfrage steigt, insbesondere immer dann, wenn in solchen Leisten weitere Funktionen, wie Licht integriert werden sollen.

Anzeige
zurück zur Themenseite
Jetzt Newsletter abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige
Anzeige
Anzeige

E-Mobility

PA-Farbmasterbatch für die E-Mobilität

Auffälliges Pastellorange gemäß RAL2003 kennzeichnet in der E-Mobilität zunehmend kunststoffummantelte, stromführende und unter höheren Spannungen stehende Komponenten, um vor den Gefahren zu warnen, die mit dieser neuen Technologie verbunden sind.

mehr...
Anzeige

Im Robotergriff

Hinterleuchtete Embleme sicher handhaben

Spritzgegossene, hinterleuchtete Bauteile stellen hohe Anforderungen an das automatische Handling am Werkzeug. Sehr hohe Oberflächengüten dürfen von Greifern nicht beeinträchtigt werden, auch nicht beim Abtrennen von Stegen und Laschen. Je nach...

mehr...
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Newsletter bestellen

Immer auf dem Laufenden mit dem Kunststoff Magazin Newsletter

Aktuelle Unternehmensnachrichten, Produktnews und Innovationen kostenfrei in Ihrer Mailbox.

AGB und Datenschutz gelesen und bestätigt.
Zur Startseite