Engel Nordamerika startet Lehrlingsprogramm

Annina Schopen,

Die Zukunft im eigenen Haus sichern

Um den stetigen Bedarf an Fachkräften zu sichern, investiert Engel seit jeher in die technische Berufsausbildung im eigenen Haus. Außer in Österreich, Deutschland, China und Tschechien bietet das Unternehmen nun auch in Nordamerika ein eigenes Lehrlingsprogramm an.

Das Lehrlingsprogramm von Engel Nordamerika ist in der zweiten Runde angekommen. © Engel North America

„Lehrlingsprogramme werden in Nordamerika dringend benötigt, denn sie tragen wesentlich dazu bei, die Zukunft der Unternehmen zu sichern,“ stellt Terri Fanz-Falzone, Vice President Human Resources bei Engel Nordamerika in York, Pennsylvania, fest. „Bei Engel bieten wir Lehrlingen ein umfassendes und kostenloses Ausbildungsprogramm rund ums Spritzgießen und die Automatisierung von Spritzgießprozessen an. Das klare Ziel ist, dass sie nach dem Abschluss der Ausbildung – mehr als ausreichend qualifiziert – das Engel-Team verstärken. Unser Bedarf an Technikern ist aufgrund des stetigen Wachstums von Engel in Nordamerika kontinuierlich gestiegen. Indem wir die nachfolgenden Generationen fit machen für eine erfolgreiche Zukunft in der Spritzgießindustrie, kann auch Engel in Zukunft erfolgreich sein und weiter wachsen.“

„Es gibt keinen besseren Weg, offene Technikerstellen zu besetzen, als die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter selbst auszubilden,“ unterstreicht Vanessa Malena, President Engel North America. „Wir können so sicherstellen, dass die Teammitglieder alle notwendige Unterstützung bekommen, die sie langfristig für ihre berufliche Laufbahn benötigen.“

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Gestartet im Sommer 2021, ist das Ausbildungsprogramm in den USA in der zweiten Runde angekommen. Zurzeit beschäftigt Engel Nordamerika 13 Lehrlinge. Sie werden zu Servicetechniker:innen und Mechatroniker:innen ausgebildet.

Das Lehrlingsprogramm ist im Commonwealth of Pennsylvania zertifiziert und registriert. Es umfasst sowohl einen Praxisteil im Unternehmen als auch Klassenunterricht. Die Absolvent:innen erhalten ein nordamerikaweit anerkanntes Zeugnis. Ziel von Engel ist aber klar, alle Lehrlinge in eine Festanstellung zu übernehmen.

„Sowohl die Arbeitszeit als auch die Unterrichtsstunden werden voll bezahlt. Für die ersten fünf Monate stellt das Unternehmen den Lehrlingen, die zum Teil aus weit entfernten Bundesstaaten der USA kommen, eine Wohnung in York zur Verfügung“, erklärt Fanz-Falzone. Von Beginn an sind alle Auszubildenden in die Arbeitsprozesse im Engel-Werk integriert und können das Gelernte Seite an Seite mit erfahrenen Kolleg:innen anwenden. Der Fachunterricht wird zu einem großen Teil von MASCPA (Manufacturing Association of South Central Pennsylvania) durchgeführt, einer lokalen Organisation, die berufsbegleitende Ausbildung anbietet.

Nach dem ersten Programmabschnitt in York kehren die Auszubildenden an ihre Wohnorte zurück und fahren von dort aus mit erfahrenen Servicetechniker:innen zu Einsätzen bei Kunden. Regelmäßig kommen die Auszubildenden für weitere Schulungen zurück zum Hauptsitz von Engel Nordamerika. Insgesamt dauert die Ausbildung vier Jahre.

Praktische Ausbildung ist entscheidend

2022 starteten sechs neue Auszubildende in ihre berufliche Zukunft bei Engel Nordamerika. Innerhalb von vier Jahren werden sie zu Servicetechnikern und Mechatronikern ausgebildet. © Engel North America

Die Rückmeldungen der Lehrlinge zum Ausbildungsprogramm seien durchweg positiv. Besonders geschätzt werde von den Teilnehmer:innen das familiäre Arbeitsklima und die umfassende praktische Ausbildung. Nicht zuletzt seien die gute Bezahlung und die Sozialleistungen schon während der Ausbildung ausschlaggebend, sich für Engel als Arbeitgeber zu entscheiden.

Im Gegensatz zu vielen europäischen Ländern gibt es in den USA keine Standards in der technischen Berufsausbildung, und viele Unternehmen scheuen langfristige Investitionen in Mitarbeiter:innen, wenn die Gefahr besteht, dass diese nach abgeschlossener Ausbildung den Arbeitgeber wechseln. Ein weiterer Unterschied zu Europa ist, dass versicherungstechnische und arbeitsrechtliche Gründe den Einsatz von Minderjährigen in der Produktion erschweren. So sind viele Lehrlinge beim Start der Ausbildung deutlich älter als Lehrlinge in Europa.

Für die ersten zwei Ausbildungsrunden erhielt Engel mehr als 1.000 Bewerbungen. Diese hohe Zahl bestätige nicht nur das große Interesse der Menschen an einer technischen Berufsausbildung, sondern auch das Potenzial, das Lehrlingsprogramme für Unternehmen eröffnen, so Engel. Das Unternehmen plant, Anfang 2023 in den USA fünf weitere Auszubildende aufzunehmen. Eine weitere Stelle ist für Kanada vorgesehen.

Internationales Interesse und Anerkennung

Terri Fanz-Falzone, Vice President of Human Resources, präsentierte das Lehrlingsprogramm bei einem Empfang im Rahmen des Select USA Summits in der Schweizer Residenz in Washington, DC. © Engel North America

Gerade in einer Zeit, in der viele produzierende Unternehmen in Nordamerika unter Fachkräftemangel leiden, sind Ausbildungsprogramme wichtiger denn je. Vertreter der Regierungen von den Vereinigten Staaten und Österreich haben dieses Jahr deshalb ein Memorandum unterzeichnet, in dem sie sich klar zur Zusammenarbeit in der Lehrlings- und berufsbegleitenden Ausbildung bekennen. Engel Nordamerika durfte sein Lehrlingsprogramm einer Delegation des österreichischen Bundesrats vorstellen, und auch im Rahmen des Select USA Summits, einem Programm des US Department of Commerce zur Förderung von Investitionen ausländischer Unternehmen in den Vereinigten Staaten, war Lehrlingsausbildung ein Schwerpunkt. Zweigniederlassungen von deutschen, Schweizer und österreichischen Unternehmen – repräsentiert durch Engel  – waren eingeladen, ihr Ausbildungskonzept zu präsentieren. Die US-Wirtschaftsministerin Gina Marie Raimondo lobte die Lehrlingsprogramme nach europäischem Vorbild.

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