Plasmax-Verfahren
Bier aus PET-Flaschen
Mit einer speziellen Beschichtung soll der schäumende Gerstensaft im PET-Gebinde auch nach mehreren Monaten Lagerung noch nach Bier schmecken.
Eingehende Prüfungen bestand die sogenannte Plasmax-Beschichtung, wie sie von der Hamburger SIG Plasmax angeboten wird, mit „bierigen“ Ergebnissen. Das unabhängige Institut „Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei“ (VLB) in Berlin testete das Permeations- und organoleptische Verhalten von Bier, das äußerst empfindlich auf unzureichende Barriereeigenschaften reagiert. Daher ist die Abfüllung in Glasflaschen ja auch seit Jahrzehnten Standard. In den via Plasmax beschichteten PET-Flaschen wurde das Bier sechs Monate lang gelagert und dann nach diversen Methoden untersucht. Experten überprüften Geruch, Geschmack und Frische des Produkts sowie das Eindringen von Sauerstoff und den möglichen Verlust von Kohlendioxid. Das Ergebnis habe überzeugt: Die hauchdünne Plasmax-Beschichtung erfülle sämtliche Anforderungen, wie sie Brauerein in Sachen Produktschutz und Qualität an ihre Verpackung stellen. Zusätzliche Bestätigung erhielt das Plasmax-Verfahren durch die Bitburger Brauerei: Diese sei in eigenen Tests nach gleichem Prüfverfahren ihrer Premium-Biere zum gleichen Fazit gekommen.
Beim Plasmax-Verfahren wird die Innenseite der PET-Flaschen mit einer extrem dünnen, hochtransparenten und flexiblen Glasschicht (SiOx) überzogen. So bleibt die glasklare Optik der PET-Flasche unverändert. Die Barriereschicht schützt laut Herstellerangaben gegen Permeation von CO2 und O2 und bewahrt Aussehen, Geschmack und Haltbarkeit der abgefüllten Produkte. Insgesamt fünf solcher Beschichtungssysteme sind nach Angaben von SIG derzeit weltweit im Einsatz. Sie alle würden in der industriellen Anwendung hervorragend abschneiden. Auch die bei der Schweizer Eckes-Granini-Gruppe, auf der seit April letzten Jahres im Werk Henniez die gesamte Produktion von Fruchtsäften der bekannten Marken „granini“ und „hohes C“ für den inländischen Markt in PET-Flaschen mit Plasmax-Barriere abgefüllt wird. Die entsprechende Anlage integrierte das Unternehmen in eine bestehende Linie aus Streckblasmaschine und aseptischem Abfüller. Viele Millionen Flaschen wurden bereits produziert, beschichtet und abgefüllt.
In Hamburg freut man sich darüber, dass die positiven Erfahrungen der Anwender im industriellen Einsatz, zusammen mit den hervorragenden Testergebnissen unabhängiger Institute, das Interesse der Industrie am beschriebenen PET- Barriere-Verfahren sprunghaft haben ansteigen lassen. Gleichzeitig ist man davon überzeugt, dass die Einsatzmöglichkeiten des Plasmax-Verfahrens noch lange nicht ausgeschöpft sind. So sind Flaschen mit der SiOx-Innenbeschichtung auch für die Abfüllung von Wein, Alkopops, Milchmixgetränke oder sogar Ketchup interessant. Vielleicht auch für Sie?