Inmould-Labeling
Das Rundeck stapelt sich besser
Die Aufgabe sieht zunächst einfach aus: Es sollte eine Reihe robuster und attraktiv gestalteter, spritzgegossener Eimer für Bauprodukte entwickelt und schnell auf den Markt gebracht werden. Maßgeblichen Anteil am Erfolg hatte das Inmould-Labeling (IML).
Oliver Baumgärtel, Key Account & Product Manager bei Wolf Plastics, beschreibt den kooperativen Charakter der Entwicklung dieses neuen folgendermaßen:
In der Vorlaufphase eines Projekts zur Entwicklung eines spritzgegossenen Eimers hat das Unternehmen Wolf Plastics die Ideen des Kunden mit dem Know-how der eigenen Produktion gebündelt. Die Anregungen vom Auftraggeber seien gerade in dieser Planungsphase wertvoll gewesen, weil sie den Weg zu sämtlichen Anforderungen an das neue Produkt gewiesen haben, erklärt Oliver Baumgärtel, Key Account and Product Manager. Die Anforderungen waren damit sehr klar definiert.
Während des gesamten Prozesses stand die Effizienz im Vordergrund. Es durfte beim Kunden kaum Produktionsunterbrechungen bei der Umstellung auf die neuen Gebinde geben. Es ist für die Kunden nicht einfach, Änderungen an den Produktionslinien vorzunehmen. Änderungen, die sich auf die Produktabfülllinien auswirken, haben oft weitreichende Folgen.
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Priorität bei der Produktentwicklung war die optimierte Raumnutzung in der Logistik. Entwickelt wurde eine neuartige, oval-eckige Form, die den Lager- und Transportraum besser nutzen sollte. Gleichzeitig wurde der Eimer breiter und niedriger um sehr gute Stapelbarkeit und Standfestigkeit zu ermöglichen. Dank der neuen Form lässt sich das Gebinde in vier Lagen stapeln, woraus sich wiederum das reduzierte Stapelvolumen pro Palette ergibt. Die daraus folgende Paletteneinsparung lässt das Lagervolumen kosteneffizient schrumpfen.
Schön und robust
Ein weiteres Ziel war hohe Robustheit. Schließlich geht es bei diesem Behälter um einen Eimer, der Tag für Tag auf Baustellen seinen Dienst versehen und einiges einstecken können muss. Trotzdem sollte er gut aussehen. Dafür wurde das Unternehmen Verstraete als Spezialist für das Inmould-Labeling ind Boot geholt.
Verpackung und das Etikett werden aus demselben Material hergestellt. Dadurch entsteht eine Monoverpackung, die vollständig recycelt werden kann. Da auch Baustoffe das Aushängeschild ihres Produzenten sind, sollten sie auf der Baustelle ebenso optisch ansprechend sein und bleiben. Der IML-Druck sorgt für Bilder in brillanter Farbqualität. Außerdem benötigt man nur ein Label, um alle Seiten einer Verpackung zu etikettieren, und zwar passgenau von der Ober- bis zur Unterkante und rundherum. In-Mould-Labels sind feuchtigkeits- und temperatur- sowie kratzbeständig und damit die Lösung für hoch beanspruchte Gebinde. Beim Inmould-Labeling-Verfahren werden Verpackungen in einem Arbeitsschritt hergestellt und mit Etikett versehen. Damit entfällt die Lagerung von Blankoverpackungen, womit Lager- und Transportprozesse verbessert werden.
Die ersten Designvorlagen wurden im März 2019 erstellt – und gleichzeitig der erste Produktionsauftrag erteilt. der Kunde beschloss, die ersten 300 000 Eimer mit komplettem IML zunächst mit der Premium-Produktlinie auf den Markt zu bringen, um erste Informationen vom Endkunden zu erhalten. Das Feedback von Kunden und Markt sei sehr positiv gewesen: Sowohl die Stapelbarkeit als auch Robustheit, Handling und Ästhetik konnten im Alltag punkten. Zudem schlugen die Einsparungen von Logistikkosten deutlich zu Buche: Dank vierlagiger Stapelbarkeit seien 25 Prozent an Paletten eingespart worden.
Der nächste Schritt war die Produktion der professionellen Linie, in einem viel größeren Maßstab, nämlich einem Vielfachen der Anfangsmenge an Eimern zu produzieren. Nun arbeiten bereits alle drei Standorte von Wolf Plastics mit dieser neuen Produktlinie. Der Eimer „Rundeck“ ist damit im Markt angekommen.