Hochschule Osnabrück

Marie Saverino,

Verfahren verdoppelt die Festigkeit von Fahrzeugbauteilen

Forscher der Hochschule Osnabrück entwickeln eine neuartige Technologie, mit der die Festigkeit von Bauteilen verdoppelt werden kann. Dafür erhielten sie einen Automotive Award der Internationalen Gesellschaft für Kunststofftechnik.       

Das Forschungsteam der Hochschule Osnabrück freut sich über den begehrten internationalen Innovationspreis: (von links:) David Diring, Philipp Land und Projektleiter Prof. Dr. Thorsten Krumpholz. © Hochschule Osnabrück / Erik Perniok

Die Mobilität von heute und morgen ist ohne innovative Kunststoffteile im Fahrzeugbau undenkbar. Um besonders zukunftsweisende Entwicklungen zu würdigen, vergibt die Internationale Gesellschaft für Kunststofftechnik SPE seit über 20 Jahren ihren renommierten „SPE Automotive Award“.

Trotz eines Einreichungsrekords von 45 Bauteilen hat ein Forschungsteam der Hochschule Osnabrück bei der letzten Preisverleihung eine der begehrten Auszeichnungen gewonnen: Prof. Dr. Thorsten Krumpholz, David Diring und Philipp Land erhielten mit ihren Projektpartnern einen Innovationspreis. Geehrt wurden die Forscher und ihre Kooperationspartner, RIA Polymers und Werkzeugbau H. Sundermeier, in der Kategorie „Enabler Technology“ (zu Deutsch: „Ermöglichende Technologie“).

Innovatives Verfahren verdoppelt die Festigkeit von Fahrzeugbauteilen

In ihrem Projekt „Werkzeugsystem mit drehendem Kern“ haben die Osnabrücker Wissenschaftler ein Spin-Molding-Verfahren entwickelt. Es ermöglicht, die Faser- und Molekülorientierung in spritzgegossenen Kunststoffbauteilen gezielt zu beeinflussen. „Dank unserer neuartigen Technologie ist es möglich, die Festigkeiten der innenhochdruckbelasteten Bauteile im Vergleich zu üblichen Verfahren zu verdoppeln“, erklärt der Projektleiter Krumpholz und benennt einen weiteren Vorteil: „Unsere Entwicklung verhindert eine Schwächung der Bauteile – denn sie kommt ohne Bindenähte aus, die bisher unverzichtbar waren.“

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Masterstudent und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule Osnabrück David Diring (3. v. r.) freut sich über den renommierten SPE Automotive Award für sein Forschungsteam – hier mit dem Fachbereichskoordinator Thilo Stier (r.); den weiteren Preisträger*innen Frank Budde, Katrin Sundermeier, Oliver Seeburger und Uwe Becker sowie dem Sponsor Matthias Grafe und dem Moderator Bernard Rzepka. © SPE Central Europe / Anne Herden

Internationaler Preis im ersten Forschungsprojekt

Der wissenschaftliche Mitarbeiter David Diring freut sich – wie das gesamte Team – über die renommierte Auszeichnung. Für ihn ist es eine besondere Ehre, denn es ist sein erstes Forschungsprojekt. Nach dem Bachelorstudium der Kunststofftechnik ist Diring an der Hochschule Osnabrück geblieben und absolviert zurzeit den Master „Angewandte Werkstoffwissenschaften“. Er kombiniert sein Studium mit der Forschungsarbeit. „Durch diese Verknüpfung kann ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter erste praktische Erfahrungen in der Forschung sammeln und auch durch Projektpartner Kontakte zur Industrie herstellen“, erklärt der Masterstudent: „Dazu bekomme ich tiefere Einblicke in die Laborbereiche und habe die Möglichkeit, gelerntes Wissen direkt anzuwenden und zu vertiefen.“

Für Prof. Dr. Alexander Schmehmann ist die Auszeichnung des Projektteams Grund zur doppelten Freude: „Dass diese Auszeichnung auch einem Studenten zuteilwird, bescheinigt unseren anwendungsorientierten Studiengängen – wie dem Master ‚Angewandte Werkstoffwissenschaften‘ – eine hohe Qualität.“

Seit rund zwanzig Jahren gibt es an der Fakultät IuI die Möglichkeit, Masterstudium mit Forschungsarbeit in den Fakultätslaboren oder mit der Berufstätigkeit in einem Unternehmen zu kombinieren. Bis zur Hälfte aller Masterstudierenden ergreifen diese Chance.

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