Arburg auf der Chinaplas 2023
Robotik, Digitalisierung und Allrounder in Shenzhen
Für Arburg ist die Chinaplas die wichtigste Messe in Asien. In Shenzhen werden gleich zwei Neuheiten präsentiert: der Flexlift, ein Robot-System für den asiatischen Markt, und der neue hybride Jubiläums-Allrounder.
Außerdem werden auf dem rund 400 Quadratmeter großen Arburg-Stand die Top-Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit sowie eine Drehtischmaschine Allrounder 1600 T, ein Allrounder 370 H und ein Freeformer 300-3X für die industrielle additive Fertigung präsentiert.
Die Chinaplas findet alternierend in Shanghai und Shenzhen statt. Letztgenannte Metropole ist 2023 Gastgeber für über 3.900 Aussteller aus aller Welt. „Der chinesische Markt ist der größte für Spritzgießen in Asien,“ so Zhao Tong, Geschäftsführer Arburg China. „Besonders im Blick haben wir hier Turnkey-Anwendungen mit nachgeordneter Montage für die Großserienproduktionen unserer Kunden aus den Bereichen Medizin, Mobilität und Elektronik.“ Die meisten Automationskomponenten und Werkzeuge würden von asiatischen Anbietern stammen und seien in der Arburg Technology Factory Pinghu, China, aufgebaut und getestet worden.
Premieren: Jubiläumsmaschine Allrounder 470 H und Flexlift Robot-System
„Highlights des Messeauftritts sind selbstverständlich das Jubiläum ‚100 Jahre Familienunternehmen Hehl‘ und der neue Allrounder 470 H, den Arburg zu diesem Anlass auf den Markt gebracht hat“, betont Zhao Tong. „Mit dem Exponat feiern wir sogar gleich zwei Premieren: die der Jubiläumsmaschine und die des Robot-Systems Flexlift, das speziell für den asiatischen Markt entwickelt und auch nur dort angeboten wird.“
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Die Jubiläumsmaschine Allrounder 470 H ist in den Leistungsvarianten Comfort und Premium erhältlich. Neu ist das Ölmanagement-Konzept, die Förderstromteilung für gleichzeitige Bewegungen der Achsen, die Servohydraulik und die hohe Bedienfreundlichkeit im täglichen Betrieb durch verbesserte Anschlüsse und Schnittstellen.
Turnkey-Anlage für Medizintechnik
Auf der Chinaplas fertigt die Jubiläumsmaschine Allrounder 470 H Comfort Adapter für den Medizinbereich aus PC in einem Drei-Platten-Werkzeug mit 2+2 Kavitäten. Die Zykluszeit liegt bei 25 Sekunden. Die Spritzteile entnimmt der Doppelarm-Roboter Flexlift 10+2, die Nutzlast des Hauptarms beträgt zehn Kilogramm, die des zweiten Arms zwei Kilogramm.
Die gesamte Turnkey-Anlage, die auch über eine integrierte Kameraprüfung und Musterteil-Schublade für die Qualitätssicherung verfügt, wurde in der Arburg Technology Factory Pinghu konstruiert, montiert und in Betrieb genommen. Dort wurde auch die Greiferkomponente des Flexlift auf einem Freeformer 300-3x additiv gefertigt.
Wie sich eine Hart-Weich-Verbindung aus PC/ABS und TPU für Greifer mit dem Freeformer herstellen lässt, ist auf der Chinaplas live zu sehen.
Digital und nachhaltig in die Zukunft
Auch in den Bereichen Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf künftige Anforderungen will Arburg vorbereitet sein. Zu sehen sind zwei digitale Terminals mit dem Arburg-Leitrechner-System ALS sowie den Funktionen des digitalen Kundenportals arburgXworld.
Interessant für die Elektronikbranche ist der Allrounder 370 H Ultimate mit Gestica-Steuerung, 600 kN Schließkraft und Spritzeinheit der Größe 290: Mit einer Zykluszeit von sieben Sekunden und einem 16-fach-Werkzeug fertigt das Exponat Relaissockel aus einem 30 Prozent glasfasergefüllten PBT. Der Flexlift 5 mit einer Nutzlast von fünf Kilogramm entnimmt den Anguss und die Spritzteile, die nachgeordnet nach Kavitäten getrennt ablegt werden.
Der Allrounder 1600 T mit 2.000 kN Schließkraft und Spritzeinheit der Größe 170 soll die Aufmerksamkeit der Kunden aus dem Mobilitätssektor auf sich ziehen. Unterstützt von einem Kuka Sechs-Achs-Roboter mit zehn Kilogramm Tragkraft werden Flüssigkeitsanschlüsse bzw. Verbindungsteile aus Polyamid 6 mit 35 Prozent Glasfaseranteil (PA6 GF 35) und Einlegeteilen aus Metall hergestellt. Die Produkte entstehen in einem 4-fach-Werkzeug in einer Zykluszeit von rund 40 Sekunden. Diese automatisierte Turnkey-Anlage wurde individuell durch eine Stanzeinheit mit Stanzband-Förderanlage und eine Pin-Austrennung ergänzt. Auch die Implementierung des Kuka- Sechs-Achs-Roboters erfolgte in der Arburg Technology Factory Pinghu.