Etacontrol

Spritzgießmaschinen auf Diät

Roter Energiesparer auf der K umlagert
Symbolträchtig: An einer roten Maschine wurde demonstriert, wie die Energiesparmaßnahmen arbeiten und wirken.
Ständig von Neugierigen umlagert war während der K eine Spritzgießmaschine in einem Design, das keinem der reichlich auf der Messe vertretenen Hersteller zuzuordnen war. Der Grund des Interesses war nicht die freigiebige Verteilung brauchbarer Produkte sondern die Live-Demonstration, wie sich mit vergleichsweise einfachen Maßnahmen der Energiehunger von Spritzgießmaschinen – und damit die Kosten – nachhaltig zügeln lassen.

Der Stromverbrauch der Spritzgießmaschinen macht den Löwenanteil der Stromrechnung und einen hohen Anteil der Gesamtkosten beim Kunststoffverarbeiter aus. Daraus erklärt sich eine seit Jahren zu verzeichnende Intensivierung von Maßnahmen zur Energieverbrauchs-Senkung der Maschinenhersteller. „Energieeffizienz“ ist eines der wichtigsten Schlagworte in nahezu allen Präsentationen. Bei diesen Optimierungsmaßnahmen kollidieren jedoch die Forderungen der Käufer nach einer kostengünstigen Maschine, die ein breites Artikelspektrum vom Joghurtbecher oder Verschluss bis zum anspruchsvollen technischen Formteil herstellen soll, mit der Kostensituation: Die Anstrengungen der Hersteller, Maschinen mit einem breiten Einsatzspektrum und möglichst geringem Energieverbrauch zu konstruieren, sind technisch vergleichsweise aufwendig und damit teuer. Die bis vor etwa fünf Jahren gebauten Spritzgießmaschinen weisen zudem gerade wegen der Forderung nach Universal-Qualitäten und den noch relativ schwachen Maßnahmen zur Optimierung je nach gefertigtem Artikelspektrum einen spezifisch hohen Energieverbrauch aus.

Anzeige

Die neue Etacontrol-Technologie von ONI, eine Weiterentwicklung der bereits vor rund 25 Jahren entwickelten Maschinenoptimierungssystems für hydraulische Spritzgießmaschinen, verspricht einen Lösungsansatz, mit dem sich die Energiekostenproblematik auf kurzem Wege effektiv angehen lässt. Kernstück dieser Technik ist ein kontrolliertes Ölstrom-Management, das sich automatisch und bedarfsgerecht an den Energiebedarf der Maschine im Zyklusablauf und das jeweilige Formteil anpasst. In einem breit angelegten Feldeinsatz bei ONI-Kunden, mit verschiedenen Formteil- und Maschinenspektren, wurden laut Unternehmen Stromverbrauchsreduzierungen bis 53 Prozent an Spritzgießmaschinen erreicht. Im Durchschnitt sei bei den bisher mit dieser Technik ausgerüsteten Maschinen eine Stromeinsparquote von 36 Prozent erzielt worden – bei gleich bleibender Zykluszeit und Produktqualität. Zu jeder Zeit bleibe das Leistungsspektrum der Spritzgießmaschine in voller Breite abrufbar.

Einer vorsichtigen Schätzung nach finde man alleine in Deutschland etwa 50.000 Spritzgießmaschinen im Schließkraftbereich von 2000 bis 54.000 kN (Durchschnitt 6500 kN), die älter als fünf Jahre sind und eine Jahres-Betriebsstundenzahl von 5000 vorzuweisen haben. Berücksichtigt man dazu den Leistungsbedarf von 60 kW einer 6500-kN-Maschine, errechnet sich überschlägig daraus ein Jahresstromverbrauch von 15.000 GWh bei einer Anschlussleistung von 3000 MW. Gelingt es, durch Einsatz der Etacontrol Technologie, ein Drittel des Verbrauchs zu reduzieren, kann ein Fossil-Kraftwerk mit einer Leistung von 1.000 MW komplett abgeschaltet werden und die Kunststoffverarbeiter reduzieren ihren Energiekostenaufwand um etwa 550.000.000 Euro, wenn man einen Strompreis von 0,11 Euro pro kWh berücksichtigt.

Enorme Nachfrage nach einem solchen System zur Energieverbrauchssenkung bei gleich bleibender Zykluszeit und Qualität scheint enorm: Die praktische Anwendung, zur K wurde an einer „echten“ Maschine gezeigt, wie sich der Stromverbrauch um 33 bis 40 Prozent senken lässt, begutachtete jeweils eine Traube von Besuchern – vom gestandenen Einrichter über Technische Leiter bis zu Geschäftsführern.

Anzeige
Jetzt Newsletter abonnieren

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige
Anzeige
Anzeige

Wittmann Battenfeld

LSR-Verarbeitung im Mikrobereich

Wittmann Battenfeld demonstriert auf der Compamed in Düsseldorf vom 13. bis 16. November 2023 in Halle 8b, Stand F03, anhand der Herstellung einer Membrane für einen hochwertigen Kleinst-Lautsprecher aus Thermoplast und Flüssigsilikon seine...

mehr...
Anzeige
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Newsletter bestellen

Immer auf dem Laufenden mit dem Kunststoff Magazin Newsletter

Aktuelle Unternehmensnachrichten, Produktnews und Innovationen kostenfrei in Ihrer Mailbox.

AGB und Datenschutz gelesen und bestätigt.
Zur Startseite