Stoffschlüssige Verbindungen
Stoffschlüssige Verbundteile aus integriertem Prozess
Die Produktion von Leichtbau-Komponenten durch die Verbindung der Verfahren Schäumen und Spritzgießen wurde auf der Fakuma gezeigt.
Bei der Zusammenführung von Schäumen und Spritzgießen dient der Prozess als ein dem Spritzgießen vorgelagertes Schäumverfahren mit dem Ziel, stoffschlüssige Verbunde zwischen Partikelschaum und Thermoplast-Bauteilen zu ermöglichen. Vorgestellt wurde der Thermo Select-Prozess, der den klassischen Spritzguss mit einem neuen Schäumprozess verbindet. Das leistet der „Thermo Foamer“ von Kurtz Ersa in Kombination mit einem segmentiert temperierten M-Tec Werkzeug. Damit seien hohe Teile- und Oberflächenqualität, geringer Dampfverbrauch, texturierte Oberflächen, geschlossenes Kühlsystem und deutlich weniger benötigte Infrastruktur möglich.
Für eine sofortige automatisierte Qualitätsprüfung des Partikelschaumformteils kann dem Thermo Foamer ein Roboter zur Seite gestellt werden, der Gewichtsbestimmung, optische Vermessung sowie optional eine Strichcodevergabe übernimmt. Im Anschluss kann eine weitere Oberflächenveredelung in einer Spritzgießmaschine stattfinden, in der Partikelschaumteil und Thermoplast stoffschlüssig verbunden und mit Elastomer überspritzt werden.
Zielanwendungen finden sich vor allem in der Automobilbranche mit ihren hohen Anforderungen an Oberflächenstrukturen und Maßhaltigkeit. Das stoffschlüssige Verbundspritzgießen ist ein Verfahren, das auch für Spritzgießer anderer Industrien wie der Medizin- und Verpackungsindustrie interessant sein kann.