Wittmann mit vielen Neuheiten
Auf dem Pfad der Effizienz
Die Wittmann-Gruppe nutzt die diesjährige Fakuma in Friedrichshafen, um eine rekordverdächtige Anzahl an Neuentwicklungen auf den unterschiedlichsten Gebieten vorzustellen. Vom 17. bis zum 21. Oktober präsentiert das Unternehmen seine aktuellen Innovationen aus den Bereichen Automatisierung und Peripherie.
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Zusätzlich zur Neuheiten-Präsentation – um den Messebesuchern ganz gezielt die ökonomischen und technischen Vorteile der Wittmann-Gruppe näherzubringen –, verläuft auf dem Messestand der Unternehmensgruppe ein Energieeffizienzpfad, der insgesamt acht Stationen umfasst. Zusätzlich zu den vier Maschinenexponaten wird auf dem Pfad eine ebensolche Anzahl an Peripheriegeräten präsentiert: Erstens die Ecodrive-Vakuumpumpe mit automatischer Lastregelung; zweitens ein Tempro-plus-D-Ecorrive-Temperiergerät mit bis zu 45 Prozent Energieeinsparung dank variabler Drehzahlregelung; drittens ein WFC-Durchflussregler mit einem Tempro-plus-Ecodrive-Temperiergerät – also die Kombination aus Frequenzregelung und paralleler Mediumsverteilung; und schließlich eine Trocknungsbatterie mit Ecodrive und Smartflow für optimierten Energiebedarf dank zielgerichteter Trockenluftverteilung.
Angussentnahme im Blickpunkt
Die Wittmann-Gruppe verdankt ihren hohen Bekanntheitsgrad nicht zuletzt ihren flexiblen Robotern. Die Baureihe der Sonic-Roboter eignet sich für schnelllaufende Applikationen. Die WX-Baureihe mit Traglasten bis 150 Kilogramm offeriert eine Lösung für beinahe jede Aufgabe, die sich in der Automatisierung von Spritzgießanlagen stellt. Roboter der Serie Primus wiederum glänzen bei Pick-and-Place-Anwendungen. In der Spritzgieß-Automatisierung allerdings ebenfalls nicht zu vergessen sind Anwendungen im Bereich der effizienten Teilehandhabung und Angussentnahme. Wittmann rückt die Angussentnahme auf der Messe besonders in den Blick und stellt den WX90 vor, ein servo-angetriebenes Entnahmegerät.
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Am Messestand produziert eine Insider-Arbeitszelle mit integrierter Ausfallrutsche eine Halterung für ein Kletternetz. Die Arbeitszelle besteht aus einer Ecopower-110-Spritzgießmaschine, dem neuen WX90 und einer S-Max-Zahnwalzenmühle. Der von der Maschine ausgeworfene Stangenanguss wird vom WX90-Roboter übernommen und unter Nutzung einer Servodrehachse aus dem Werkzeugbereich zur Bediengegenseite geschwenkt und auf die Ausfallrutsche abgeworfen.
Durch diesen Zellenaufbau kann die Stellfläche entscheidend reduziert werden, wodurch Raum für höhere Produktionskapazitäten geschaffen wird. Die Entnahmezeit im Werkzeugraum verkürzt sich dank schnellerer und kontrollierterer Achsen; nicht zuletzt wird der Druckluftverbrauch minimiert. All diese Effekte verkürzen die Zeitspanne bis zum Erreichen des Return on Investment auf oftmals 18 Monate – unter Heranziehung der aktuellen Energiekosten.
Der WX90-Roboter kommt idealerweise auf Maschinen mit Schließkräften von 35 bis 150 Tonnen zum Einsatz. Die gezeigte Anwendung präsentiert den WX90 als voll in die Spritzgießmaschine integriert, was wiederum bedeutet, dass auch die R9-Robotsteuerung komplett in die Spritzgießmaschine integriert ist. So entfällt der Schaltschrank für den Roboter, die Kosten für das Gerät sinken, und der benötigte Platzbedarf für die Schutzeinhausung wird verringert.
Neuheit: Hochtemperatur-Wassergerät
Mit dem Hochtemperatur-Wassergerät Tempro plus D200 Ecodrive erweitert Wittmann das bewährte Temperiergeräteprogramm der Tempro-plus-D-Baureihe nach oben und entspricht damit den vermehrt eingehenden Anfragen nach energieeffizienten Hochtemperaturlösungen. Die maximale Betriebstemperatur des Wasser-Temperiergeräts liegt bei 200 Grad Celsius. Die hohen Wassertemperaturen und die dafür notwendig werdenden Drücke lassen die Anforderungen an die Beständigkeit von Werkzeugen und mechanischen Komponenten steigen. Die grundlegende Voraussetzung für dieses Gerät ist die Ausführung seiner mediumberührenden Komponenten in Edelstahl, um möglicher Korrosion entgegenzuwirken. Die besondere Option für das neue Temperiergerät ist die Ecodrive-Pumpe; die frequenzgeregelte Pumpe der Energieeffizienzklasse IE4 ermöglicht es, den Prozess über die frei auswählbaren Parameter Druck, Temperatur und Drehzahl zu regeln und die notwendige Prozesssicherheit beizubehalten.
Messeneuheit: Zahnwalzenmühle S-Max Dual 6
Die S-Max Dual 6 ist die ideale Mühle für die zentrale Vermahlung von Ausschussteilen, kann aber auch für das Inline-Recycling von Angüssen aus Spritzgießmaschinen eingesetzt werden. Sie ersetzt das Vorgängermodell Junior Double 6. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Modellen: Der Antrieb der neuen S-Max Dual 6 erfolgt – wie schon beim Vorgängermodell – durch zwei Getriebemotoren mit 2,2 Kilowatt; nun sind diese allerdings vertikal verbaut, um die Stellfläche weitestgehend zu minimieren.
Die S-Max Dual 6 ist auf einen Durchsatz von maximal 40 Kilogramm pro Stunde ausgelegt. Sie ist standardmäßig mit zwei gegenläufigen Schneidrotoren mit insgesamt sechs Messern und acht Zahnwalzen sowie einer Mahlkammer mit den Abmessungen 530 mal 467 Millimeter ausgestattet. Das Design der Mühle ermöglicht eine einfache und sichere Reinigung der Mahlkammer durch den freien Zugang von oben. Die Rotationsgeschwindigkeit beträgt 27 Umdrehungen pro Minute und sorgt für ein maximales Drehmoment zur Vermahlung von harten und spröden, sowie mit Glasfasern verstärkten Materialien. Niedrige Geschwindigkeit bedeutet auch weniger Verschleiß an den Schneidwerkzeugen und damit geringeren Wartungsaufwand, niedrigen Geräuschpegel und geringen Energieverbrauch. Die niedrige Geschwindigkeit verringert den Material-Rücksprung während des Betriebs und sorgt für ein gleichmäßiges Mahlgut und eine bessere Qualität, wobei Staub und Feinteile minimiert werden.
Weitere Messeneuheiten: zentrale Fördersteuerung und Mobiltrockner
Mit der Präsentation der neuen E-Max 2 wird sich der Erfolgsweg, der mit dem vielfach eingesetzten Vorgängermodell von Wittmann eingeschlagen wurde, bruchlos fortsetzen. Die E-Max 2 zeigt sich als kompakte Fördersteuerung, mit welcher sich Materialfördersysteme mit bis zu 24 Förderstellen und bis zu zwei Vakuumkreisen realisieren lassen.
Die neue Drymax-plus-Serie von Mobiltrocknern ist mit Trockenluftvolumina von 30 und 60 Kubikmeter pro Stunde verfügbar und ist eine optimale Lösung für kleine bis mittelgroße Materialdurchsätze. Ein Taupunkt bis minus 60 Grad Celsius stellt den für die Weiterverarbeitung idealen Trocknungsgrad sicher. Abhängig von den zu trocknenden Kunststoffarten kann die Drymax-plus-Mobiltrocknerserie mit Trocknungstrichtern von 30 bis 300 Liter Volumen ausgestattet werden.
Auch eine neue Eco-Drive-Vakuumpumpe hat Wittmann im Messegepäck, ebenso eine Lösung zur Dosierung von Farb- und Recyclingmaterialien mit Hilfe von Sensorik. Beispielsweise gilt es, Rezyklate zu erkennen, die aus nicht lebensmittelgerechten Produkten gewonnen wurden und deren Einsatz im foodgrade-Bereich zu unterbinden. Die sensorische Überwachung der Materialströme hinsichtlich Reinheit und Vorgeschichte der Rezyklate und deren Eigenfarbe ist die Basis für ein automatisiertes Materialmanagement – für bestmögliche Qualität und hohe Wirtschaftlichkeit.
Fakuma, Halle B1, Stand 1204