Technologiewechsel zu Elektrowärme
Zielgenauer und energieeffizienter als Gas
Im Zuge der Energiepreis-Debatte vollziehen produzierende Unternehmen einen Wechsel bei ihrer Prozesswärme-Erzeugung von gasbefeuerten Anlagen zu elektrischen Direktheizsystemen. Thermodynamik-Spezialist Hotset unterstützt diesen Wandel mit Lösungen wie seinen Heizplatten-Systemen.
Die Thermodynamik- und Temperiertechnik-Ingenieure bei Hotset haben derzeit alle Hände voll zu tun. Da nämlich viele produzierende Betriebe anlässlich des steigenden Energiepreisdrucks ihre bislang gas- oder dampfbasierte Prozesswärme-Erzeugung infrage stellen, wenden sie sich unter anderem auch den Möglichkeiten der modernen Elektrowärme- und -heiztechnik zu. Nicht nur mit seinem breit gefächerten Angebot an Temperierkanälen, Heizelementen und Sensoren, sondern vor allem mit seinen thermodynamischen Systemlösungen ist Hotset auf diesem Gebiet ein attraktiver Technologiepartner.
„Wie sich auf der letzten K-Messe gezeigt hat, haben insbesondere unsere P-Systeme eine hohe Relevanz für den energietechnischen Umstieg der Unternehmen. Hierbei handelt es sich um kundenspezifisch und individuell ausgelegte Heizplatten-Lösungen, mit denen sich Oberflächen homogen, genau und energieeffizient erwärmen oder erhitzen lassen“, sagt Vertriebsleiter und Prokurist Sven Braatz. Ursprünglich entwickelt wurden diese Direktheizsysteme für die thermische Prozessführung bei der Ver- und Bearbeitung von Kunststoff- und Verpackungsfolien. Inzwischen aber leisten sie dank ihrer Flexibilität, Schnelligkeit und Regelgenauigkeit auch in anderen Fertigungsbereichen einen Beitrag für die Realisierung ressourcenschonender, CO2-reduzierter und klimaneutraler Wertschöpfungsketten. So ermöglichen sie beispielsweise in der Klebe- und Vulkanisiertechnik, in der Holzbearbeitung, bei der Herstellung von Verbundwerkstoffen und Großflächen-Werkzeugen sowie in der Glastechnik, in der Fluidtechnik und bei der Medienführung die Abkehr von der gasbasierten Energieversorgung.
Direkt, genau und effizient
Unter dem Oberbegriff „P-System“ realisiert Hotset moderne Heizplatten-Lösungen, die in ihren Dimensionen, ihrer Konstruktion und ihrer Konfiguration stets abgestimmt werden auf die individuellen Vorgaben der Kunden im Maschinen- und Anlagenbau. „Das Tiefziehen von Kunststofftrays stellt ja völlig andere Anforderungen an das Design und die Performance der Heizplatten-Systeme als ihr Einsatz in Vulkanisierpressen, Klebeprozessen oder anderen Verfahren. Basierend auf unserem Knowhow, den Kompetenzen unseres Engineerings und unserer flexiblen Fertigungsorganisation können wir für nahezu jede Aufgabe der Flächentemperierung die ideale P-Systemlösung realisieren“, betont Sven Braatz. Eine große Stärke der Hotset-Heizplatten sei die präzise regel- und steuerbare Temperaturführung. Sie gewährleiste, dass die Temperaturverteilung und -übertragung auf die Oberflächen von Werkzeugen, Werkstücken und Werkstoffen mit einer sehr hohen Homogenität erfolge. Das biete dem Anwender eine hohe Prozesssicherheit. Als entscheidender Faktor für die hohe Energieeffizienz komme hinzu, dass das Engineering bei der Konstruktion der Heizplatten eine konsequente Reduzierung der beheizten Massen umgesetzt habe.
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Systemwechsel nach Maß
Je nach Ausführung lassen sich die P-Systeme an Anschlussspannungen von 12 bis 400 Volt betreiben und bieten Flächenheizleistungen von bis zu mehreren Kilowatt. Ihre Bereitstellung erfolgt stecker- und montagefertig inklusive aller funktionellen Komponenten zur Integration in bestehende Produktionsstrukturen – digitale Feedbacksysteme, Steuer- und Regeltechnik miteingeschlossen. Dabei finde die kundenspezifische Anpassung nicht nur auf der Systemebene statt, sondern umfasse alle einzelnen Leistungsmodule, so das Unternehmen. Das heißt konkret: Eine Heizplatte kann rund, rechteckig oder jede andere Grundform haben, wobei ihre Abmessungen mehrere Quadratmeter erreichen können. Auch die Gestaltung der Isolierplatte sowie die Ausführung eventuell zusätzlicher Installationsraumplatten und der Abdeckung mit den Steckkontakten und Befestigungselementen für den Einbau folgen den Wünschen der Kunden.
Bei der Auswahl der Heizelemente – einem zentralen Aspekt bei der Individualisierung der Heizplatten – spielen insbesondere die biegsamen Rohrheizkörper der Produktlinie Hotflex eine Rolle. Sie lassen sich frei von Hand in jede beliebige Richtung verlegen und ermöglichen konturgerechte und zielgenaue Temperierungen. „Darüber hinaus können wir Sensoren zum Schutz vor Übertemperaturen einbauen und bei den Plattenoberflächen bieten wir neben Antistatik-, Antihaft- und Aseptik-Beschichtungen auch Coatings für den erhöhten Verschleiß- und Korrosionsschutz sowie die Möglichkeit der individuellen Strukturierung und Konturierung. Nicht zuletzt sind wir auch in der Lage, spezielle Anforderungen an das Gleitverhalten, die Oberflächenhärte, die Chemikalienbeständigkeit, die elektrische Leitfähigkeit und die Reinigungsfreundlichkeit umzusetzen“, sagt Sven Braatz.
Time to change – der Mangel als Chance
Trotz des knappen Spielraums, den der Gasmangel und der davon ausgehende Preisdruck dem industriellen Mittelstand lässt, begreifen immer mehr Unternehmen die aktuelle Situation auch als Chance zum Umstieg auf alternative Energien und klimaneutrale Prozesse. Finanziellen Support erhalten sie dabei von Förderprogrammen der öffentlichen Hand, die derzeit vielerorts starten. Gerade kleinen und mittelständischen Betrieben erleichtern sie den Aufbau ressourcenschonender und nachhaltiger Produktionsumgebungen, die den CO2-Austoß senken und den ökologischen Fußabdruck der Unternehmen reduzieren. „Auf der operativen Ebene geht es dann um die konkrete technologische Umsetzung. Hier sind dann unter anderem innovative Beheizungs- und Temperierlösungen wie unser P-System für die intelligente Bereitstellung von Prozesswärme in den Anwendungen der Fertigungs-, Verbindungs-, Formgebungs- und Oberflächentechnik gefragt. Oft erweisen sie sich als wesentlich zielgenauer und energieeffizienter als etwa die Gasbefeuerung“, sagt Sven Braatz.